Frau zeigt Handfläche mit dem Wort "Hilfe"
Mittwoch, 18. Oktober 2023

Fachtag "ProBeweis - Vertrauliche Spurensicherung für Betroffene von Gewalt"

Osnabrück. Im Jahr 2022 ist die Zahl der Fälle von Gewaltkriminalität und damit auch die von häuslicher Gewalt erneut gestiegen und hat das Vor-Corona-Niveau erreicht. Doch was können Opfer tun? Am Freitag, 10. November findet von 9 bis 12.30 Uhr im Großen Sitzungssaal des Kreishauses (Am Schölerberg 1, 49082 Osnabrück) der Fachtag „Netzwerk ProBeweis – Vertrauliche Spurensicherung für Betroffene von Gewalt“ statt. Mit der Veranstaltung wollen die Gleichstellungsbüros des Landkreises und der Stadt Osnabrück in Kooperation mit der Präventionsstelle der Polizeiinspektion Osnabrück aufklären und informieren.

Der Fachtag bildet die Auftaktveranstaltung zu den Antigewaltwochen im November 2023. Interessierte Personen sind zu der Veranstaltung herzlich eingeladen und können sich bis zum 3. November per E-Mail bei der Stadt Osnabrück anmelden: broermann.sa@osnabrueck.de

Der Fachtag im Kreishaus beinhaltet Impulsvorträge von:

  • Sarah Stockhausen von der Medizinischen Hochschule Hannover, Fachärztin für Rechtsmedizin bei ProBeweis zur Vertraulichen Spurensicherung für Betroffene
  • Laura Klamer von der Staatsanwaltschaft Osnabrück zu Häuslicher Gewalt aus Sicht der Staatsanwaltschaft.

Im anschließenden Podiumsgespräch mit der Möglichkeit zu einem offenen Austausch werden neben den Referentinnen auch Vertreterinnen und Vertreter der örtlichen Netzwerkkliniken teilnehmen. Zu der Runde gehören Alexander Keck (Leitender Oberarzt der Frauenklinik im Klinikum Osnabrück) und Ulrike Osikominu (Leitende Oberärztin Geburtshilfe Marienhospital Osnabrück) sowie Pflegekräfte beider Kliniken.

In der Region wurden 2022 knapp 1.500 Fälle von häuslicher Gewalt polizeilich registriert. Die Dunkelziffer liegt deutlich höher: In Deutschland findet fast alle zwei Minuten ein Übergriff im häuslichen Umfeld statt. Bundesweit stieg die Anzahl der Betroffenen partnerschaftlicher Gewalt um 9,1 Prozent. Frauen, Mädchen und queere Personen sind am häufigsten von sexualisierter Gewalt in all ihren Facetten betroffen.

Vielen Betroffenen sowohl von häuslicher als auch von sexualisierter Gewalt fällt es sehr schwer, sofort zu entscheiden, ob sie eine Anzeige bei der Polizei erstatten wollen. Für ein mögliches späteres Gerichtsverfahren ist es jedoch wichtig, zeitnah nach der Gewalterfahrung Befunde und Spuren fachkundig zu dokumentieren und zu sichern. Das Netzwerk ProBeweis bietet Hilfe und Unterstützung für Menschen bei häuslicher oder sexueller Gewalt und dokumentiert Beweise unabhängig von einer Anzeige bei der Polizei. Das Klinikum Osnabrück und das Marienhospital Osnabrück sind als Partner von ProBeweis wichtige Anlaufstellen in der Region Osnabrück.

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