WaMOs und Zukunftskonzept Wasserversorgung

Die öffentliche Wasserversorgung ist verpflichtet, eine gesicherte Trinkwasserversorgung zu gewährleisten. 2021 wurde dafür das Projekt „Zukunftskonzept Wasserversorgung“ gestartet. Dieses Projekt wird nun als Folgeprojekt "Wasserressourcen durch Implementierung eines adaptiven Managements in der Region" (WaMOs) fortgesetzt. 

Bereits bei der Erarbeitung des Zukunftskonzeptes wurde deutlich, wie wichtig ein zielgerichtetes Monitoring sowie eine geeignete Organisations- und Kommunikationsstruktur mit festgelegten Informations- und Entscheidungswegen sind. Daher wurde für die zukünftige Maßnahmenplanung, die Evaluation der Prognosen und die Prüfung der Wirksamkeit von Maßnahmen das Konzept des Adaptiven Managements (AM) eingeführt und im Abschlussbericht ausführlich erläutert. Auf dieses Konzept zum adaptiven Management wird auch im landesweiten Wasserversorgungskonzept für Niedersachsen (2022) verwiesen. Im Rahmen des nun gestarteten Folgeprojekts WaMOs werden die Empfehlungen der ersten Projektphase in der Praxis operationalisiert.

Grafik Wasserversorgung
Iterativer Prozess des Adaptiven Managements

In der konkreten Umsetzung ist das AM ein strukturierter und iterativer Prozess zur Entscheidungsfindung unter sich ändernden Rahmenbedingungen, im vorliegenden Fall insbesondere bezogen auf die Auswirkungen des Klimawandels auf Wasserbedarf und Wasserdargebot. Das AM basiert auf einem Lernprozess, bei dem die Systemkenntnis verbessert und Managemententscheidungen kontinuierlich hinterfragt und weiterentwickelt werden. Die Herausforderung des AM ist das Gleichgewicht zwischen Gegenwart und Zukunft: Zum einen, auf Grundlage des aktuellen Wissens kurzfristig die besten Ergebnisse zu erreichen und zum anderen, mit dem neuen Wissen das Management in der Zukunft bzw. für die Zukunft zu verbessern.  

Mit dem Projekt WaMOs sollen folgende Projektziele verfolgt und erreicht werden: 

  • Datenerfassung- und -auswertung: Verbesserung der Datengrundlage für die darauf aufbauenden konzeptionellen Überlegungen und Maßnahmenplanungen 
  • Entwicklung, Aufbau und Implementierung eines Monitoring-Prozesses 
  • Umsetzung des adaptiven Managements in der Region Osnabrück für alle relevanten fachlichen Bereiche (Grundwasserdargebot, Wasserbedarf, Wasserversorgung, Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz). 
  • die Geschäftsstelle ist als zentraler Akteur des adaptiven Managements in der Region Osnabrück in der Struktur des Fachdienstes Umwelt verankert. 

Übergeordnete Ziele sind die Implementierung von Kommunikations- und Entscheidungsstrukturen und die Verstetigung des Prozesses der Zusammenarbeit. Auftraggeber und Träger des Projekts ist der Landkreis Osnabrück. Dem Landkreis Osnabrück obliegen als Untere Wasserbehörde vielfältige Aufgaben im Bereich des Gewässerschutzes und der Erteilung von Rechten zur Bewirtschaftung der Wasserressourcen, die eine integrierte Betrachtung der verschiedenen Wassernutzungen ermöglichen und notwendig machen. 

Nach einer öffentlichen Ausschreibung wurde das Bieterkonsortium „CONSULAQUA Hildesheim / ahu GmbH“ – welches bereits die Erarbeitung des Zukunftskonzepts Wasserversorgung des LKOS extern begleitet hat – auch mit der externen Begleitung des Projekts WaMOs beauftragt. Für das Monitoring und zur Implementierung eines adaptiven Managements sind eine Steuerungsgruppe sowie vier fachliche Arbeitsgruppen eingerichtet worden: 

  • Wasserversorgung 
  • Landwirtschaft 
  • Landschaftswasserhaushalt 
  • Monitoring 

Wichtigste Aufgabe der Arbeitsgruppen ist die Erarbeitung und Konkretisierung von Zielen für ihren Aufgabenbereich sowie die Erarbeitung und Konzeption eines Monitorings. Auf dieser Grundlage sollen dann konkrete Maßnahmen und Projekte festgelegt und im Rahmen des adaptiven Managements, initiiert, begleitet und evaluiert werden. Im Sinne eines integralen Ressourcenmanagements ist ein Austausch bzw. eine enge Zusammenarbeit zwischen den Arbeitsgruppen zwingend notwendig, um das Monitoringkonzept und initiierte Maßnahmen fachlich abzustimmen und Bewertungen miteinander zu teilen und zu bewerten. 

Über die gesamte Projektlaufzeit dient die Geschäftsstelle als zentrale Anlaufstelle für alle Fragen und Anliegen rund um das Projekt. 

Die Nutzung der Ressource Grundwasser ist für den Landkreis Osnabrück unverzichtbar: Die öffentliche Trinkwasserversorgung im Landkreis wird zu 100 Prozent aus etwa 180 grundwassergespeisten Brunnen und Quellen gesichert und auch die landwirtschaftliche Feldberegnung und die Eigenversorgung der Industrie ist in zunehmendem Maße auf sauberes Grundwasser angewiesen. Langfristige Entwicklungen zu erkennen, Probleme zu benennen und für den Fall des Falles rechtzeitig Lösungen zu erarbeiten ist somit für eine weitere positive Entwicklung im ganzen Landkreis Osnabrück unverzichtbar.

Potential der öffentlichen Wasserversorgung

In Zusammenarbeit mit den Wasserversorgern des Landkreises und den Stadtwerken Osnabrück sowie mit Unterstützung durch die Landesfachbehörden soll innerhalb der Projektlaufzeit bis 2021 der aktuelle Stand und das Potential der öffentlichen Wasserversorgung untersucht werden, damit im Hinblick auf die sich stellenden Herausforderungen rechtzeitig die Weichen für die Zukunft gestellt werden können. Nicht nur mögliche Veränderungen der Grundwasserneubildung durch einen Klimawandel, auch Auswirkungen durch Grundwasserbelastungen, zunehmende Wasserbedarfe in der Bevölkerung und die Versorgungsinfrastruktur gilt es für die Fachbüros hierbei zu berücksichtigen und im Rahmen von mittel- bis langfristigen Prognosen und Szenarien für die Jahre 2030, 2050 und 2100 zu betrachten.Dieser Aufgabe stellen sich der Landkreis und die Wasserversorger nunmehr gemeinsam mit den beauftragten Büros Consulaqua und AHU und sind zuversichtlich, spätestens mit Abschluss des Projektes im Sommer 2021 einen wichtigen Schritt für die zukünftige Versorgungssicherheit geleistet zu haben.

Kontakt

Fachdienst Umwelt - Wasserwirtschaft

Kim Foppe

Am Schölerberg 1
49082 Osnabrück
Deutschland

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