Öffentlicher Personennahverkehr im Landkreis Osnabrück

Der ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) im Landkreis Osnabrück ist eine Gemeinschaftsleistung von Bus- und Bahnunternehmen aus der Region, den Verwaltungen der Stadt und des Landkreises Osnabrück und ihren Tochtergesellschaften. Gemeinsam schaffen sie ein Angebot für die Menschen der Region. Rund 57 Millionen Fahrgäste nutzen den ÖPNV jährlich und helfen so, die Umwelt und das Klima zu schonen.  Auf dieser Seite stellen wir Ihnen die Strukturen und Partner des ÖPNV im Landkreis Osnabrück vor.

Haltestellenschild mit verschiedenen Station der Linie
Symbolbild: Öffentlicher Personennahverkehr im Landkreis Osnabrück

Informationen zu Tickets, Fahrplänen und Tarifen unter www.vos.info - für Smartphones nutzen Sie die App VOSpilot

Der Nahverkehrsplan

Einen Nahverkehrsplan aufzustellen, ist eine Pflichtaufgabe des Landkreises Osnabrück in seiner Rolle als sog. ÖPNV-Aufgabenträger. Dieser Plan beschreibt u.a. die Zielvorstellungen, die bei der weiteren Gestaltung des ÖPNV verfolgt werden. Im Jahr 2019 stellten Stadt und Landkreis Osnabrück ihren Nahverkehrsplan schon zum dritten Mal gemeinsam auf – das gibt es so nirgendwo anders. Neben vielen Details und Informationen enthält der 4. Nahverkehrsplan für Stadt und Landkreis Osnabrück u.a. ein Bekenntnis zur Steigerung des ÖPNV-Anteils am Verkehrsmittel-Mix. Außerdem ist die Sicherung von durchgängigen ÖPNV-Wegeketten ein Ziel, um die Menschen verlässlich von A nach B zu bringen. Auch die Barrierefreiheit und Erhöhung der Attraktivität stehen auf der Agenda. Um den ÖPNV in Stadt und Landkreis Osnabrück attraktiver zu machen, bedarf es vor allem einer differenzierten Bedienung mit Produkten, deren Aufgabe man sofort erkennt: SchnellBus, MetroBus, AnrufBus, NachtBus etc. Aber auch die Angebots- und Beförderungsqualität soll steigen: mit ausgebauter Verkehrsinfrastruktur und konsequenter Umsetzung von ÖPNV-Beschleunigungsmaßnahmen.

Die Finanzierung

Die Fahrgeldeinnahmen machen im Landkreis Osnabrück nur knapp ein Viertel der Gesamteinnahmen aus – drei Viertel werden aus öffentlichen Kassen bestritten. Ca. 6 % steuern die Städte, Gemeinden und Samtgemeinden im Landkreis Osnabrück bei, um zusätzliche Leistungen zu finanzieren, die sie aufgrund ihrer örtlichen Verantwortung für erforderlich halten. Rund ein Viertel der Gesamteinnahmen kommt aus der Kasse des Landes Niedersachsen. Der Löwenanteil aber wird mit fast der Hälfte der Gesamteinnahmen vom Landkreis Osnabrück getragen. Im Jahr 2018 waren das fast 16 Mio. €.

Busse sind ein zentrales Element des ÖPNV. Von den rund 57 Mio. jährlichen Fahrgästen in der Region sind allein 20 Mio. im Regionalverkehr innerhalb des Landkreises und im Pendelverkehr zwischen Stadt und Landkreis Osnabrück unterwegs.

Organisiert und durchgeführt wird der Busverkehr gemeinschaftlich: Eine wichtige Rolle spielen die Busunternehmen der Verkehrsgemeinschaft Osnabrück (VOS). Sie fahren das regionale Angebot eigenwirtschaftlich, wobei der Landkreis ihnen einen Ausgleich für nicht gedeckte Kosten gewährt. Diese entstehen vor allem durch einen kreisweit einheitlichen VOS-Tarif und für vergünstigte Schülerfahrkarten. Die Verkehre sind in sechs regionalen Kooperationen organisiert: VOS Nord, VOS NordOst, VOS Ost, VOS Süd, VOS Wallenhorst und Stadtverkehr Osnabrück / Belm. 

Die Verkehrsgesellschaft Landkreis Osnabrück (VLO) mit Sitz in Bohmte gehört zu knapp 88 % mittelbar dem Landkreis Osnabrück. Die VLO wurde schon 1898 gegründet – damals noch als Wittlager Kreisbahn. Auf dieser Bahnlinie, die nach wie vor von der VLO zwischen Bohmte und Preußisch Oldendorf als Güterbahnstrecke betrieben wird, werden jährlich über 80.000 Tonnen  Güter bewegt. Damit trägt die VLO zur Entlastung der Straße vom Lkw-Verkehr bei. Im Laufe der Jahre sind andere Aufgaben bei der VLO dazugekommen: Sie ist Inhaberin der Eisenbahninfrastruktur des „Haller Willem“, der Bahnstrecke für den Personenverkehr zwischen Osnabrück und Bielefeld mit Haltepunkten in Oesede, Kloster Oesede, Wellendorf, Hilter und Dissen/Bad Rothenfelde im Landkreis Osnabrück. Die VLO organisiert für den Landkreis Osnabrück den Schülerverkehr und ist im Rahmen der VOS NordOst eines der Busunternehmen in der VOS.

Der Landkreis Osnabrück hat als Aufgabenträger für den ÖPNV eine gesetzlich geregelte Rolle (z.B. die Aufstellung des Nahverkehrsplans, s. „Die Grundlagen des Nahverkehrs“). Diese Rolle hat der Landkreis auf die Planungsgesellschaft Nahverkehr Osnabrück (PlaNOS) übertragen. Er ist zu 50 % Eigentümer der PlaNOS, die anderen 50 % gehören (ebenfalls mittelbar) der Stadt Osnabrück. Stadt und Landkreis haben sich 1993 entschlossen, den Busverkehr in einem gemeinsamen Verkehrsraum für die Fahrgäste so zu organisieren, als ob es keine Stadtgrenze gäbe. Im Jahr 1996 wurden deshalb die ersten Nahverkehrspläne für beide Aufgabenträger verabschiedet. Im selben Jahr folgte die Gründung der VOS.

Für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) sind per Gesetz die Bundesländer zuständig. Der Bund stellt den Ländern finanzielle Mittel zur Verfügung (sog. Regionalisierungsmittel). Zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben bedienen sich die größeren Flächenländer zumeist spezieller Aufgabenträgerinstitutionen oder Gesell­schaften, oder haben die Aufgaben auf regionale Zusammenschlüsse wie z.B. Zweck­verbände übertragen.

In Niedersachsen ist außerhalb der Regionen Han­nover und Braunschweig die Landesnahverkehrsgesellschaft Nie­dersachsen mbH (LNVG) für den SPNV verantwortlich. In Nordrhein-Westfalen obliegt der SPNV im westfälischen Landesteil wiederum dem Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL). LNVG und NWL planen den SPNV in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsgebiet und beauftragen Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) mit der Durchführung der Bahnverkehre (Bestellerprinzip) gegen entsprechende Vergütung bzw. durch Gewährung von Zuschüssen.

Der Schienenpersonenfernverkehr (SPFV) erhält keine öffentlichen Mittel durch Bund oder Länder. Er wird eigenwirtschaftlich durchgeführt, d.h., die Betreiber müssen sich vollständig aus Fahrgelderlösen finanzieren. Eine Mitgestaltungsmöglichkeit hinsichtlich Streckenführung und Fahrplanangebot haben die Länder und Regionen nicht.

Für den Landkreis Osnabrück bündelt die PlaNOS Wünsche zur Gestaltung des Fernverkehrs aus der Politik, von Wirtschaftsverbänden oder aus Fahrgastverbänden und Fahrgastbeiräten und unterstützt sie bei der fachlichen Aufbereitung von Informationen und der Übermittlung von Forderungen z.B. an den Betreiber DB Fernverkehr.

Auch zur Entwicklung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) trägt die PlaNOS Wünsche aus der Region zusammen und übermittelt sie an die zuständigen Aufgabenträger. So nimmt sie an den Regionalen Planungsgesprächen der LNVG teil, um die Interessen der Region in die SPNV-Planungen einzubringen.

Nicht zuletzt muss auch die Entwicklung der Schieneninfrastruktur als Grundlage für die Angebotsgestaltung im Schienenpersonenverkehr vorangetrieben werden. In diesem Zusammenhang begleitet die PlaNOS als Gesellschaft des Landkreises und der Stadt Osnabrück Gutachten oder unterstützt Städte und Gemeinden bei Projekten zur Reaktivierung von Haltepunkten und der Entwicklung des Bahnhofsumfeldes.

Landkreis und PlaNOS wollen das multimodale und intermodale Verkehrsangebot ausbauen und hierfür Bahnhöfe zu Mobilitätsstationen weiterentwickeln. An den Stationen soll der SPNV stärker mit dem ÖPNV und mit dem Individualverkehr verknüpft werden. Park&Ride, Bike&Ride, Kiss&Ride und Taxi-Stellplätze sollen ebenso vorgehalten werden wie – je nach städtebaulichen Möglichkeiten – Car-Sharing, Fahrradverleihsysteme sowie Einrichtungen der E-Mobilität. Auch ein barrierefreier Zugang, Auskunftssysteme und sichere Abstellmöglichkeiten zeichnen moderne Mobilitätsstationen aus.

Einen weiteren Baustein zur Entwicklung des ÖV-Gesamtsystems sieht der Landkreis in der Einführung eines Bus-Schiene-Tarifs. Auch dieses Vorhaben ist als Ziel im Nahverkehrsplan verankert. An der Umsetzung wird bereits gearbeitet. Erste Schritte zu einem gemeinsamen Tarif für Bus und Bahn sind mit der sogenannten Anschlussmobilität des Niedersachsentarifs sowie der Gültigkeit des Niedersachsen-Tickets im Busverkehr von Stadt und Landkreis Osnabrück gemacht. 

OS-Bahn-Konzept

Aus Sicht des Landkreises und der Stadt Osnabrück ist die OS-Bahn ein entscheidender Baustein zur Gestaltung des SPNV-Angebotes in der Region.

Abbildung einer Karte die aufzeigt, welche Verbindungen der öffentliche Nahverkehr in der Region bietet
OS-Bahn-Konzept: 30-Minuten-Takt und neue Haltepunkte

Das OS-Bahn-Konzept wurde von der PlaNOS entworfen. Die Weiterentwicklung und perspektivische Umsetzung ist ein weiteres Ziel des aktuellen Nahverkehrsplans von Stadt und Landkreis Osnabrück. Wesentliche Merkmale sind:

  • die Schaffung eines 30-Minuten-Taktes im SPNV auf allen Schienenstrecken der Region,
  • eine fahrplantechnische Verknüpfung von Bus und Schiene,
  • die bauliche Erweiterung und Verbesserung der vorhandenen Bahnstationen, insbesondere hinsichtlich Barrierefreiheit und Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln,
  • die Neuerrichtung und Reaktivierung von Bahnhaltepunkten und die Reaktivierung von bisher im SPNV nicht bedienten und für das OS-Bahn-Netz relevanten Strecken,
  • die Entwicklung eines Bus-Schiene-Tarifs.

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