Ausstellung im Kreishaus: Ergreifende Porträts aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine
Osnabrück. Mit Fotografien aus den Kriegsgebieten in der Ukraine beginnt das Ausstellungsjahr im Foyer des Kreishauses in Osnabrück. Unter dem Titel „Roofless – Der Preis der Freiheit“ (roofless = ohne Dach) werden ergreifend Menschen porträtiert, die in den Trümmern ihrer Häuser stehen.
Bis zum Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine fotografierte Andriy Oleksienko aus dem ukrainischen Chernihiv glückliche Familien und fröhliche Anlässe. Er nahm mehrfach an Fotoausstellungen und internationalen Fotowettbewerben teil. Diese positiven Motive sind aus den Arbeiten des Fotografen verschwunden. Stattdessen fokussiert sich Oleksienko nun auf das Festhalten des individuellen Leids, das der Zivilbevölkerung in der Ukraine derzeit widerfährt. Er porträtiert Menschen, die auf die Trümmer ihres Lebens blicken. „Das eigene Dach über dem Kopf zu verlieren, das ist der Verlust der Lebenskraft“, schreibt Oleksienko auf Facebook über sein Projekt, mit dem er über eine Stiftung Spenden zum Wiederaufbau sammelt.
Ludmilla Schneider aus Hilter hat sich um die Gestaltung und den Aufbau der Ausstellung gekümmert. Die enge Freundschaft ihrer Familie zu Andriy Oleksienko hat sie bewogen, gemeinsam mit der Fotografin Lena Kreifelts-Dieckmeyer aus Melle eine Ausstellung mit Oleksienkos Fotos zu erarbeiten. Der erschütternde Rundgang durch das Kriegsleid der Zivilbevölkerung in der Ukraine ist jetzt im Foyer des Kreishauses zu sehen.
Kreisrat Matthias Selle zeigte sich beeindruckt von dem Einsatz der Hilteranerin: „Sie unterstützen die Menschen in der Ukraine auf diese Weise und setzen ein Zeichen gegen das unsagbare Leid. Die fotografisch festgehaltenen Schicksale fordern dazu auf, in sich zu gehen.“
Die Fotoausstellung wird ergänzt mit Werken des Künstlers Lothar Nordmann. Er zeigt einen von ihm gestalteten Sandsteinengel, der sich auf einem Sockel mit Wachsüberzug befindet und die Botschaft von Frieden, Gleichheit und Freiheit verkündet. Daneben sind zwei großformatige Porträts von Erich Maria Remarque und Friedrich Vordemberge-Gildewart zu sehen. Beide Osnabrücker Künstler haben sich über die Grenzen hinaus für den Frieden stark gemacht.
Die Ausstellung ist im Foyer des Kreishauses bis zum 9. Februar während der Öffnungszeiten (montags bis mittwochs 8 bis 16 Uhr, donnerstags 8 bis 17.30 Uhr und freitags 8 bis 13 Uhr) zu sehen.
Spenden sind möglich an den Ukrainischen Verein in Vorarlberg (Österreich), IBAN: AT71 3743 1000 1008 9332, Verwendungszweck: Dach-Chernihiv.
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