"Lütti"-Busse starten am 4. April in Bramsche, Melle und in der Samtgemeinde Bersenbrück
Bramsche/Melle/Bersenbrück. „Lütti“ (vom Plattdeutschen Lütte für der Kleine) heißt das neue Mobilitätsangebot, das in Bramsche, Melle und der Samtgemeinde Bersenbrück erstmals an den Start geht. Am Donnerstag, 4. April beginnt die Pilotphase des sogenannten „On-Demand-Verkehrs“. Die Kleinbusse fahren „auf Abruf“, also nach Bedarf und auf flexiblen Routen.
Der On-Demand Verkehr wird im Rahmen eines Förderprogramms des Bundesministeriums für Verkehr (BMDV) realisiert. Er wird zunächst bis zum 31.12.2025 in den drei Landkreiskommunen angeboten.
Wie funktioniert Lütti?
Lütti fährt dann, wenn er gebraucht wird und dort wo gerade Bedarf ist. Nutzerinnen und Nutzer rufen den Bus per Android- oder Apple-Smartphone App oder Telefon (0541 501 9889).
Lütti ist verfügbar von:
- Montag bis Donnerstag von 5 Uhr morgens bis 1 Uhr nachts ,
- Freitag und Samstag von 5 Uhr morgens bis 2 Uhr nachts,
- Sonn- und Feiertage von 7 Uhr morgens bis 1 Uhr nachts.
Anders als zum Beispiel ein Taxi fährt Lütti nicht exklusiv für jeden Nutzenden. Eine intelligente Steuerung im Hintergrund bündelt die Fahrtwünsche zu optimalen Routen. So ist es möglich, dass auf der Fahrt weitere Personen zusteigen. Ein- und Ausstieg findet an vorhandenen Haltestellen und sogenannten virtuellen Haltestellen statt. Davon gibt es in Bramsche, Melle und der Samtgemeinde Bersenbrück insgesamt etwa 9.000. Virtuelle Haltestellen sind Adressen wie Straßenkreuzungen oder markante Plätze, die dann maximal wenige hundert Meter von gewünschtem Start- und Zielort entfernt liegen.
Per App oder Telefon: Registrieren, buchen und einsteigen
Interessierte Nutzer können die Lütti-App im Android- oder Apple-App Store herunterladen, sich registrieren und dann ihre gewünschte Abhol- und Zieladresse eingeben. Auch eine telefonische Buchung ist möglich. Ein intelligenter Algorithmus im Lütti-System kombiniert dann die Anfragen mehrerer Fahrgäste, um effiziente Routen für die Fahrer zu erstellen und Leerfahrten zu vermeiden. Die Fahrten können entweder mit den digital hinterlegten Zahlungsmitteln (Kreditkarte, Paypal) oder im Fahrzeug direkt per Kredit-, Debit-oder Girokarte bezahlt werden, aber nicht mit Bargeld. Umfassenden Informationen und Nutzungshinweise sind unter moinplus.info hinterlegt.
Jetzt lernen und den Mobilitätsmix der Zukunft gestalten
Anna Kebschull, Landrätin des Landkreises Osnabrück, betont die Bedeutung des On-Demand Verkehrs für die Weiterentwicklung des Öffentlichen Personen Nahverkehr (ÖPNV) im ländlichen Raum: „Die Einführung des Lütti ist eine große Chance für unsere Region. Mit dem On-Demand-Verkehr können in den ausgewählten Kommunen Randzeiten bedient werden, sowie Lücken im Busnetz geschlossen werden.“ Weiter führt die Landrätin aus. „Vor allem aber werden wir wichtige Erfahrungen für die Verkehrsplanung der Zukunft sammeln, um dann datenbasiert entscheiden zu können, was die effizientesten Maßnahmen sind.” Werner Linnenbrink, Geschäftsführer der Planungsgesellschaft Nahverkehr Osnabrück, PlaNOS, ergänzt: „Lütti ist als neuer Baustein eine große Chance für die öffentliche Mobilität, um den Nahverkehr flexibler, effizienter und kundenfreundlicher zu gestalten. Und dabei verbessern wird direkt das Angebot des ÖPNV in den drei Pilotkommunen.“
Über MOIN+
MOIN+ steht für Mobilität im Osnabrücker Land Integriert und Nachhaltig. Es wird durch ein Programm des Bundesministeriums für Verkehr (BMDV) gefördert, für das sich der Landkreis Osnabrück und die PlaNOS erfolgreich beworben hatten. Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von 20 Millionen Euro von denen 80 Prozent gefördert werden.
Ziel ist es, den öffentlichen Nahverkehr im Landkreis attraktiver zu gestalten. Das Maßnahmenpaket von MOIN+ gliedert sich in fünf Teile, deren Umsetzung von Januar 2023 (Start der Planungen) bis vorerst Dezember 2025 vorgesehen ist. Diese umfassen die Erweiterung von Buslinien (seit 5. Februar 2024), die Einführung eines On-Demand-Verkehrs (Start am 4. April 2024), den Ausbau des Carsharing-Angebots, den Aufbau von Mobilstationen und die Entwicklung eines digitalen Mobilitätsportals. Die Nutzungszahlen und die Akzeptanz werden laufend evaluiert.
Verbundpartner von MOIN+ sind die Planungsgesellschaft für Nahverkehr Osnabrück GmbH (PlaNOS) und der Landkreis Osnabrück.
Mehr Informationen und Bilder: moinplus.info/presse.html
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