Fünf Personen stehen in einem Raum vor einer Wand und halten großformatige Fotos in den Händen.
Katharina Pfaff, Bernard Wolinski (beide Museum im Kloster), Ludmilla Schneider, Franz Buitmann (Kreisheimatbund Bersenbrück) und Lena Kreifelts-Dieckmeyer (von links) präsentieren die eindringlichen Portraits des ukrainischen Fotografen Andriy Oleksienko.
Mittwoch, 11. Januar 2023

Ukrainischer Fotograf zeigt Kriegsschicksale im Museum im Kloster

Bersenbrück. Das Museum im Kloster startet mit einer neuen Fotoausstellung in das Jahr 2023: „Roofless – Der Preis der Freiheit“ (roofless = ohne Dach) ist ab sofort im Blauen Salon zu sehen. Sie zeigt eindringliche Portraits von Menschen in den Kriegsgebieten der Ukraine, die in den Trümmern ihrer eigenen Häuser stehen. Die Ausstellung ist vom 12. Januar bis zum 7. Mai 2023 im Blauen Salon im kreiseigenen Museum im Kloster zu sehen.

Bis vor knapp einem Jahr waren Aufnahmen glücklicher Familien und fröhlicher Anlässe das tägliche Brot des Fotografen Andriy Oleksienko aus dem ukrainischen Chernihiv. In seiner Laufbahn beteiligte er sich immer wieder auch an Fotoausstellungen und an internationalen Fotowettbewerben. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine sind diese Motive aus der Arbeit des Fotografen verschwunden. Stattdessen fokussiert Oleksienko sich nun auf das Festhalten des individuellen Leids, das der Zivilbevölkerung in der Ukraine seither widerfährt. Er portraitiert Menschen, die auf die Trümmer ihres Lebens blicken. „Das eigene Dach über dem Kopf zu verlieren, das ist der Verlust der Lebenskraft“, schreibt Oleksienko auf Facebook über sein Projekt, für das er über eine Stiftung Spenden zum Wiederaufbau sammelt.

Das eigene Dach über dem Kopf zu verlieren, das ist der Verlust der Lebenskraft.
Andriy Oleksienko, Fotograf

Ludmilla Schneider aus Hilter hat sich maßgeblich um die Gestaltung und den Aufbau der Ausstellung gekümmert. Ihre Familie ist mit Andriy Oleksienko freundschaftlich verbunden. Gemeinsam mit der Fotografin Lena Kreifelts-Dieckmeyer aus Melle erarbeitete Schneider aus Oleksienkos Fotos einen ergreifenden Rundgang durch das Kriegsleid der Zivilbevölkerung in der Ukraine.

„Es bedeutet so viel, den Menschen vor Ort in der Ukraine zu zeigen, dass wir ihr Leid sehen“, sagte Schneider nach dem Aufbau und bedankte sich für die Möglichkeit, Oleksienkos Bilder im Museum im Kloster präsentieren zu können. „Auch für uns ist es eine besondere Aufgabe und Wertschätzung, diesen bewegenden Bildern einen Raum in unserem Haus geben zu können“, sagte Museumsleiterin Katharina Pfaff, die sich für das Vertrauen der Akteure und die gute Zusammenarbeit bedankte.

Im Dachgeschoss des Museums läuft noch bis zum 12. Februar die Sonderausstellung „Angekommen!“ der Heilpädagogischen Hilfe Bersenbrück, die mit ihrem Fokus auf das Osnabrücker Land eine vollkommen andere Heimat abbildet als die Fotoausstellung „Roofless“.

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