Landkreis Osnabrück ehrt Soldaten für die Pflege von Kriegsgräbern in Frankreich und in der Slowakei
Osnabrück. Reservisten und aktive Soldaten der Bundeswehr waren im vergangenen Jahr im französischen Nampcel und im slowakischen Hunkovce im Einsatz für die Pflege von Friedhöfen, auf denen gefallene Weltkriegssoldaten bestattet sind. Verantwortlich war die Kreisgruppe Osnabrück des Verbands der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e. V. (VdRBw) in Zusammenarbeit mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. (VDK). Tatkräftige Unterstützung erhielten die Reservisten von den Militärkraftfahrern des Logistikbataillons 161 aus Delmenhorst. Landrätin Anna Kebschull ehrte als VDK-Kreisvorsitzende und stellvertretende Bezirksvorsitzende Weser-Ems die Teilnehmenden.
Seit mehr als 100 Jahren kümmert sich der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge um die Pflege der Friedhöfe. Dafür meldet er den Bedarf an Arbeiten im Ausland an, die Bundeswehr genehmigt einige oder sämtliche Einsätze und stellt Fahrzeuge sowie Soldaten als Fahrer, die dann aktiv mitarbeiten.
Am 20. Juni 2022 reiste eine neunköpfige Gruppe unter Leitung von Stabsfeldwebel der Reserve (d.R.) Norbert Lauxtermann nach Nampcel, das rund 20 Kilometer nordöstlich von Compiègne liegt. Die Soldaten setzen eine Friedhofsmauer instand, reinigten die Gefallenen-Tafeln und führten notwendige landschaftsgärtnerische Arbeiten aus.
Am 18. September 2022 folgte der dreizehntägige Einsatz im slowakischen Hunkovce. Die Ortschaft liegt etwa zehn Kilometer nordöstlich von Svidnik und acht Kilometer südlich des Dukla-Passes. Diesmal waren zehn Soldaten und Reservisten unter der Leitung von Oberstabsfeldwebel d.R. Dieter Bockelmann beteiligt. Die Gruppe setzte auch hier eine Friedhofsmauer und dazu Mauern im Eingangsbereich instand.
Mit zahlreichen Bildern stellten die Einsatzleiter die umfassenden baulichen Fortschritte dar. In Nampcel sind mehr als 12.500 deutsche Kriegstote – überwiegend aus dem Ersten Weltkrieg – bestattet, in Hunkovce fast 3.250 Soldaten, die im Zweiten Weltkriegs fielen.
Landrätin Anna Kebschull ehrte die Teilnehmer mit Urkunden und Buchpräsenten: „Die Einsätze tragen zur Erinnerungskultur und Völkerverständigung bei“, sagte Kebschull. Die Kriegsgräber seien Orte, die nicht vergessen werden dürften. An der Veranstaltung nahmen außerdem Marco Wingert (Geschäftsführer Bezirksverband Weser-Ems des Volksbundes), Rainer Grygiel (Landesbeauftragter der Bundeswehr) teil, die den Soldaten ebenfalls für ihren Einsatz dankten.
Der Volksbund wurde 1919 gegründet. Er ist eine der ältesten Bürgerinitiativen in Deutschland. Da der Staat damals dazu nicht in der Lage war, übernahm der Volksbund die Aufgabe, Kriegsgräber im Ausland zu erhalten.
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