Wanderausstellung „Lebensbilder“ zum Friedensjubiläum im Museum im Kloster eröffnet
Bersenbrück. Anlässlich des 375. Jubiläums des Friedensschlusses von Münster und Osnabrück im Jahr 1648 startet im Museum im Kloster in Bersenbrück eine neue Wanderausstellung mit dem Titel „Lebensbilder aus der Zeit vom Dreißigjährigen Krieg und Westfälischen Frieden“. Neben einer historischen Einordnung legt sie den Schwerpunkt auf sieben zeitgenössische Personenportraits und ihre individuellen Biographien zu Zeiten des Dreißigjährigen Krieges im Osnabrücker Land.
Bis zum 11. Juni wird die Ausstellung „Lebensbilder“ in Bersenbrück präsentiert. Danach wird sie im Laufe des Jubiläumsjahres 2023 in Teilen an weiteren Standorten zu sehen sein:
- vom 7. Juli bis 6. August im Schafstall Bad Essen,
- vom 4. bis 29. September bei der Kreissparkasse Melle und
- ab dem 24. Oktober im Kreishaus in Osnabrück.
Pfarrer Jan Wilhelm Witte freute sich über die bislang dritte Eröffnungsveranstaltung in der St. Vincentiuskirche. „Diese Zusammenarbeit der bedeutendsten Bersenbrücker Kulturträger und Nachbarn kann damit schon als Tradition bezeichnet und gerne weitergeführt werden“, betonte er.
Der stellvertretende Landrat Werner Lager bedankte sich bei allen, die das Projekt ermöglicht hatten. Erarbeitet wurde die Ausstellung von Katharina Pfaff vom Kulturbüro des Landkreises Osnabrück, Judith Franzen von der Stadt- und Kreisarchäologie im Osnabrücker Land und Anna Philine Schöpper, Archivarin des Landkreises am Niedersächsischen Landesarchiv, Abteilung Osnabrück. Unterstützt wurden sie dabei von zahlreichen öffentlichen und privaten Leihgeberinnen und Leihgebern, denen Lager ebenfalls herzlich dankte.
„Die Ausstellung zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie sehr Krieg immer das Schicksal einzelner Menschen prägt. Das war vor 375 Jahre so und das ist auch heute so, wie uns insbesondere der schreckliche Krieg in der Ukraine seit nunmehr 14 Monaten deutlich vor Augen führt“, sagte Lager.
Eine historische Einordnung zum Dreißigjährigen Krieg gab der Leiter des Niedersächsischen Landesarchivs, Abteilung Osnabrück, Thomas Brakmann. In anschaulicher Weise fasste er die prägenden Ereignisse aus dem Dreißigjährigen Krieg und dessen Vorgeschichte zusammen. Auch den Friedensschluss zu Osnabrück und Münster 1648 und die langen Verhandlungen vorab sowie dessen Konsequenzen zeigte er auf.
Eindrucksvoll untermalt wurde die Eröffnungsveranstaltung von Liedermacher Günter Gall, der im Kostüm des Bänkelsängers und begleitet von seinen diversen Zupf- und Schlaginstrumenten mehrere zeitgenössische Lieder rund um den Dreißigjährigen Krieg vortrug und das Publikum so auf den Ausstellungsbesuch einstimmte.
Die Ausstellung „Lebensbilder“ zeigt anhand von sieben Personenportraits aus Adel, Klerus und bäuerlicher Bevölkerung Handlungsmöglichkeiten und Zwänge zu Zeiten des Krieges. Neben kurzen Biographien veranschaulichen zahlreiche Objekte im Original und als Reproduktion die Lebenswelt der Portraitierten. Besonders eindrucksvoll sind die Kriegskasse zur Bewahrung des Soldes aus dem Besitz des Generalmajors Friedrich Christoph von Hammersteins und das Tagebuch des Clamor Eberhard von dem Bussche zu Hünnefeld.
Zur lebendigen Darstellung der Figuren tragen die großformatigen Illustrationen und die Hörstationen bei, die per Handy über einen QR-Code zu hören sind. Begleitet wird die Ausstellung von einer umfangreichen Broschüre, die kostenlos erhältlich ist.
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