Schnelles Internet im Nordkreis: Rund 700 Adressen profitieren vom Breitbandausbau
Osnabrück. Ein wichtiger Schritt für den Breitbandausbau im Nordkreis steht an: Rund 700 Adressen in den Gemeinden Berge, Bippen, Eggermühlen und Kettenkamp sowie in der Stadt Fürstenau werden künftig über schnelles Internet verfügen. Jetzt erfolgte der erste Spatenstich in der Nähe des Schützenvereins Döthen-Stottenhausen in Eggermühlen. Die Arbeiten werden voraussichtlich Mitte des kommenden Jahres abgeschlossen sein.
Die Arbeiten sind Teil des Breitbandausbaus in weiteren fünf Baulosen, mit denen im Landkreis Osnabrück unterversorgte Gebiete schnelles Internet erhalten. Die Notwendigkeit eines umfassenden Breitbandausbaus verdeutlichte Landrätin Anna Kebschull. In der Vergangenheit hätten die privaten Telekommunikationsanbieter den Breitbandausbau im ländlichen Raum aus wirtschaftlichen Gründen ausgespart. Allerdings: „Eine moderne stabile Breitbandinfrastruktur ist ein wesentlicher Standortfaktor. Damit der Landkreis Osnabrück ein starker Wirtschaftsstandort und guter Lebensort bleibt, engagieren wir uns in Abstimmung mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden, um dieses Versäumnis zu beheben“, betonte Kebschull. Dies geschehe unter Federführung der landkreiseigenen Infrastrukturgesellschaft TELKOS.
Damit die rund 700 Adressen Anschlüsse erhalten können, wird die polnische Firma Fonbud rund 145 Kilometer Glasfasertrasse verlegen. Sie ist damit das erste Unternehmen aus dem Ausland. Dabei kann sie auf umfangreiche Erfahrungen beim Glasfaserausbau in Polen zurückgreifen. Kooperationspartner des Landkreises ist zudem die GVG Glasfaser GmbH. Über den Netzbetreiber können Interessenten künftig bei der Marke „teranet“ sowohl schnelle Internetanschlüsse, als auch Telefonie und Fernsehen buchen.
Die Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Kiel hatte bei der europaweiten Ausschreibung für die anstehenden Ausbaustufen das attraktivste Angebot abgegeben. Die GVG Glasfaser GmbH hat sich auf die digitale Infrastruktur spezialisiert: Dabei handelt es sich um die sogenannte fibre-to-the-home-Technik, kurz FTTH. Bei dieser Vorgehensweise wird die Glasfaser bis direkt ins Haus oder Unternehmen verlegt, so dass die Internetnutzung völlig unabhängig vom herkömmlichen Telefonnetz auf Basis veralteter Kupferleitungen läuft.
Der Breitbandausbau wird vom Bund mit 50 Prozent und vom Land Niedersachsen mit 25 Prozent gefördert. Die restlichen 25 Prozent trägt der Landkreis Osnabrück bei. Bis 2025 sollen sämtliche „weißen Flecken“ – also besonders schlecht versorgte Gebiete mit verfügbaren Bandbreiten von weniger als 30 Megabit pro Sekunde – im Landkreis beseitigt sein. Dabei handelt es sich um 11.000 Adressen in insgesamt 29 einzelnen Baulosen.
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