Angekommen im Landkreis Osnabrück: Einbürgerungsfeier am Tag des Grundgesetzes
Osnabrück. Es war die erste feierliche Einbürgerung im Landkreis Osnabrück seit der Corona-Pandemie: 27 Frauen und Männer aus zwölf Nationen sind nun deutsche Staatsangehörige. Kreisrat Winfried Wilkens begrüßte mehr als 120 Gäste aus Politik und Verwaltung und viele, die schon in den vergangenen Monaten eingebürgert worden waren.
„Wir feiern die Einbürgerung bewusst am Tag des Grundgesetzes, das vor 74 Jahren am 23. Mai verkündet wurde“, stellte Wilkens die besondere Bedeutung des Tages heraus und unterstrich die große Bedeutung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit für das Zusammenleben. Der Kreisrat forderte dazu auf, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen und an der Gestaltung des Zusammenlebens mitzuwirken.
Auch die Festrednerin Kübra Gümüşay, Publizistin aus Hamburg, bezog sich auf das Grundgesetz und beglückwünschte die Eingebürgerten zur vollen rechtlichen Gleichstellung. Sie wies jedoch darauf hin, dass für eine volle Gleichberechtigung im Alltag ein Kulturwandel notwendig sei. „Erst dann, wenn mit ‚unseren Kindern‘ alle gemeint sind, gleich welcher Herkunft, Hautfarbe und Religion, haben wir diese Gleichberechtigung erreicht.“
Geen Alothman, die im November des vergangenen Jahres eingebürgert wurde, schilderte eindrucksvoll und bewegend ihren beschwerlichen Weg nach Deutschland. Die heute 24-Jährige floh vor elf Jahren mit ihrer Familie vor dem Bürgerkrieg in Syrien und kam nach einigen Jahren in der Türkei ganz allein in den Landkreis Osnabrück. Ihr Talent für Sprachen erleichterte ihr das Ankommen.
Zurzeit arbeitet sie bei einem Augenarzt und bereitet sich auf die Abschlussprüfung zur Medizinischen Fachangestellten vor. Alothman forderte dazu auf, mutig und neugierig anstatt schüchtern zu sein und appellierte an alle Zugezogenen und Eingebürgerten, „etwas zurückzugeben“, zur Entwicklung der Gesellschaft beizutragen „und ihre Gesetze zu respektieren“.
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