Landrätin Anna Kebschull besucht mit WIGOS die bema Maschinenfabrik in Voltlage
Voltlage. Auf den Straßen sind Autos mit Elektroantrieb bereits ein gewohntes Bild. Immer mehr Unternehmen setzen bei ihrem Fuhrpark auf die Elektromobilität, während der Parkplatz oder die Produktionshalle mit einer herkömmlichen Kehrmaschine gereinigt werden. Wenn es nach den Entwicklern der bema GmbH Maschinenfabrik aus Voltlage-Weese geht, könnte sich dies bald ändern.
Das Unternehmen stellt auf Fachmessen in diesem Jahr eine neue Kehrmaschinengeneration mit effizientem Radantrieb vor. Angekoppelt an ein E-Trägerfahrzeug, benötigt die Kehrmaschine nur die Hälfte an Antriebsenergie im Vergleich zu einer herkömmlichen Maschine, was Klima und Kosten schont und die Bedienzeit verlängert. „Der Radantrieb ist eine geniale Idee und eine zukunftsgerechte Alternative. Für die Umwelt, aber auch im Hinblick auf die Effizienz, ist es sinnvoll, den Fuhr- und Maschinenpark in den Kommunen und Unternehmen zu elektrifizieren und neue Technologien zu nutzen“, sagte Landrätin Anna Kebschull beim Besuch der bema Maschinenfabrik.
Flughafen-Kehrmaschinen für die ganze Welt
Gemeinsam mit dem Geschäftsführer der WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land, Siegfried Averhage, informierte sich die Landrätin über das 1940 gegründete Familienunternehmen, das in dritter Generation von Sonja Koopmann geführt wird. Das Unternehmen zählt zu den Marktführern der Branche und produziert auf knapp 17.000 Quadratmetern am Standort in Voltlage-Weese mit rund 50 Mitarbeitenden Kehrmaschinen, Schneeschilder sowie Anbaulösungen für die Laub- und Wildkrautbeseitigung, beispielsweise für den kommunalen Bereich, für die Industrie oder Landwirtschaft weltweit.
Besonderes Know-how bringt bema in die Entwicklung und Konstruktion von Flughafen-Kehrmaschinen ein. Mit diesen Branchenlösungen wird an Flughäfen auf der ganzen Welt im Winter der Schnee geräumt. Die herausragende Leistung des Unternehmens fand auch Anerkennung durch die Oskar-Patzelt-Stiftung, die jährlich den „Großen Preis des Mittelstandes“ verleiht. Im Wettbewerb des Jahres 2019 erreichte bema das Finale. In diesem Jahr wurde das Unternehmen erneut nominiert und hat die Jurystufe erreicht.
bema setzt auf Zulieferer aus Deutschland
Wie leistungsstark das Unternehmen aus dem Nordkreis ist, wurde auch beim Rundgang der Landrätin deutlich. Bei der Herstellung seiner Maschinen und dem Zukauf einzelner Komponenten setzt der Betrieb auf Zulieferer aus Deutschland: „Wir haben die Schweißbaugruppen bis vor einigen Jahren aus Osteuropa bezogen. Mittlerweile ist die Herstellung der Schweißbaugruppen aufgrund der Krisen und gestiegenen Energie- und Transportkosten in Deutschland günstiger. Wir arbeiten mit Firmen in einem Umkreis von 50 Kilometern zusammen. Dadurch können wir schneller und flexibler reagieren. Die regionale Nähe macht unsere Arbeit einfacher“, erläuterte Sonja Koopmann.
Das Unternehmen stehe jedoch im starken Wettbewerb mit günstigeren Anbietern. Da entscheide vielfach der Preis. „Wir würden in Zukunft gerne unsere Maschinen mit Biobürsten ausstatten und arbeiten an einer Lösung für ein komplett grünes Produkt“, sagte die Geschäftsführerin. In diesem Jahr soll zudem eine Photovoltaikanlage auf dem Hallendach installiert werden. „Damit wollen wir unseren Strombedarf über Tag decken.“
Der Nachhaltigkeitsgedanke spiegelt sich auch in der bema-Produktpalette wider. So galt das Interesse der Landrätin besonders den neuesten Entwicklungen aus Voltlage: den „bema Sweezy Kehrmaschinen“. „Für uns ist Sweezy der Start in die Elektromobilität. Wir forschen seit 20 Jahren an einer elektrischen Kehrmaschine und sind das Thema vor fünf Jahren wieder angegangen“, erläuterte bema-Geschäftsführerin Sonja Koopmann.
Der Clou von "Sweezy" ist der effiziente Radantrieb
Der Clou der Entwicklung „Designed for E“ ist der effiziente Radantrieb, der unabhängig vom Trägerfahrzeug ist. Die Kehrwalze dreht sich, wenn sich das Rad dreht. Dadurch wird keine hydraulische Energie vom Trägerfahrzeug, zum Beispiel einem Radlader, Hoflader oder Gabelstapler, benötigt. Die Betriebslaufzeiten verlängern sich beim Einsatz an E-Trägerfahrzeugen, da die Umwandlung von elektrischer in hydraulische Energie entfällt.
Aktuell gibt es zwei Modelle unter der Marke Sweezy, die bema in diesem Jahr auf Fachmessen sowohl präsentieren als auch im Einsatz zeigen wird. Zur Agritechnica, der Weltleitmesse für Landtechnik im November in Hannover, wird bema ein weiteres Modell der Sweezy-Reihe vorstellen. „Diese Entwicklung ist mein persönliches Highlight des Jahres, welches wir auch zum Patent angemeldet haben. Diese Sweezy-Maschine ist wirklich Green & Clean. Mehr kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht verraten.“
Sonja Koopmann hofft, dass sich in Zukunft mehr Kommunen für den Einsatz von E-Mobilität im Bereich der Kehrarbeiten entscheiden werden. Interessierten gibt bema die Möglichkeiten, „Sweezy“ zu testen. Dafür werden Testgeräte über den Handel zur Verfügung gestellt. „Uns ist wichtig, dass Kunden sehen, wie einfach und effizient die Maschine in der Praxis funktioniert.“
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