Thermometer
Durch den Klimawandel häufen sich Hitzewellen: Laut Bundesärztekammer starben 2022 deutschlandweit rund 4.500 Menschen durch Hitze, 2018 waren es etwa 8.700.
Freitag, 16. Juni 2023

Der richtige Umgang mit hohen Temperaturen

Osnabrück. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat vor wenigen Tagen einen „Hitzeplan Deutschland“ angekündigt. Zielsetzung: Die Menschen im Land besser vor Hitzewellen zu schützen. Auch der Landkreis Osnabrück arbeitet derzeit an einem Hitzeaktionsplan, der für die Region ganz ähnliche Ziele verfolgt. Dieser Plan wird im Laufe dieses Jahres fertiggestellt. Am Montag, 26. Juni, findet um 16.30 Uhr ein Treffen der Akteure statt, die derzeit an der Erarbeitung mitwirken. Zu diesem Termin sind auch interessierte Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen. Anmeldungen sind möglich per E-Mail: timo.kluttig@LKOS.de. Weitere Informationen sind erhältlich unter Telefon 0541/501-1733. Darüber hinaus wird die Kreisverwaltung in der letzten Juniwoche täglich Tipps veröffentlichen, die dabei helfen, die heißen Tage gut zu überstehen.

Manche Menschen fragen angesichts der Planungen zum Hitzeschutz, ob es wirklich so schlimm ist, wenn die Temperaturen mal einige Tage lang die 30 Grad Celsius-Marke knacken. Die Antwort ist eindeutig. Wer gesund ist, halbwegs fit und vielleicht seinen Arbeitsplatz im Büro hat, dem mag die Hitze wenig anhaben. Anders sieht es bei Menschen aus, die aufgrund ihres Alters oder einer Vorerkrankung empfindlicher sind: Hier wird Hitze schnell zur Belastung, weil der Körper zu schwach ist, um für ausreichende Kühlung zu sorgen. Zudem ist körperlich anstrengende Arbeit im Freien problematisch. In der Bau- und Landwirtschaft ist dies eher die Regel als die Ausnahme.

Außerdem ist es durchaus ein gewaltiger Unterschied, ob es 33 oder 39 Grad Celsius heiß ist. Der schlichte Grund: Unsere Körpertemperatur beträgt 37 Grad Celsius. Ist die Luft wärmer, dabei vielleicht noch feucht und unbewegt, versagt unsere natürliche Kühlung und der Körper überhitzt. Ab 42 Grad Celsius ist dann auch bei gesunden Menschen die Grenze erreicht.

Laut Bundesärztekammer starben im vergangenen Jahr deutschlandweit rund 4.500 Menschen durch Hitze, 2018 waren sogar etwa 8.700 Hitzetote zu beklagen. Tausende weitere Menschen müssen aufgrund hitzebedingter Probleme jeden Sommer ärztlich behandelt werden.

Durch den Klimawandel werden solche Hitzewellen häufiger und intensiver. „Schönwetterlagen“ setzen sich zunehmend fest und sorgen dafür, dass sich eine Region langsam aber sicher immer stärker aufheizt. Fehlender Niederschlag und damit fehlende Verdunstung verstärken diesen Effekt.

Alle Konzepte und Strategien, die derzeit vor diesem Hintergrund verfasst werden, sind im Grundsatz ähnlich aufgebaut: Kurzfristige Maßnahmen zielen darauf ab, Menschen effektiver vor der Hitze zu warnen, ein Problembewusstsein zu schaffen und so dafür zu sorgen, dass Bürgerinnen und Bürger ihre Aktivitäten an die Wetterlage anpassen. Hier gibt es bereits heute eine Fülle von Tipps und Hinweisen, etwa beim Deutschen Wetterdienst oder beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

Mittelfristig verfolgen solche Konzepte das Ziel, dass insbesondere die Verhältnisse für die empfindlichen Bevölkerungsgruppen verbessert werden. Dies kann durch Verschattung und Klimatisierung in Pflegeheimen und Kitas geschehen, aber auch durch organisierte Betreuungs- und Besuchsdienste.

Auf lange Sicht können die Kommunen durch weitsichtige Planung dazu beitragen, dass besiedelte Gebiete nicht stärker als nötig überhitzen. Viel Grün, möglichst wenig Versiegelung und offene Frischluftschneisen können hier viel bewirken.

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