MaßArbeit-Migrationszentrum unterstützt Beschäftigte mit Sprachförderkurs am Arbeitsplatz
Melle. Vor einem Jahr sind Natalia und Alyssa vor dem Krieg aus der Ukraine nach Deutschland geflohen. Jetzt sind die beiden jungen Frauen froh, dass sie im Meller Hotel Van der Valk einen Arbeitsplatz gefunden haben. Es hapert jedoch an speziellen Deutschkenntnissen, die sie für ihre Tätigkeit im Housekeeping benötigen. Und auch ihre nichtdeutschen Kolleginnen und Kollegen aus dem Service und der Küche wie Mazen aus Syrien haben noch Probleme, sich am Arbeitsplatz auf Deutsch zu verständigen.
Ihren Sprachschatz erweitern die rund 20 Hotel-Mitarbeitenden seit April im Rahmen eines Sprachförderkurses, organisiert durch das Migrationszentrum der MaßArbeit. Von dem sechsmonatigen Kurs, der direkt im Hotel stattfindet, sind nicht nur Natalia und Alyssa begeistert. Auch das Hotel Van der Valk freut sich über die individuelle und spezielle Unterstützung durch die MaßArbeit.
Sprachkurse direkt am Arbeitsplatz
„Wir wissen, wie wichtig es ist, dass Beschäftigte im Unternehmen über gute Deutschkenntnisse verfügen. An den Sprachkenntnissen entscheidet sich nicht selten, ob die Mitarbeitenden langfristig im Unternehmen bleiben können. Wir wollen, dass Menschen mit Migrationshintergrund eine berufliche Zukunft in den Betrieben im Osnabrücker Land haben. Deshalb unterstützen wir sie unkompliziert beim Spracherwerb und finden gemeinsam mit den Arbeitgebern oder den Arbeitgeberinnen individuelle Lösungen, nach Möglichkeit auch direkt am Arbeitsplatz. Es ist toll, dass wir den überwiegend aus der Ukraine stammenden Mitarbeitenden des Hotels Van der Valk diese Möglichkeit bieten können und das Angebot so rege angenommen wird“, erläuterte Johanna Kemper vom Migrationszentrum. Die Nachfrage nach Sprachförderung sei bei den Unternehmen im Landkreis groß. Die MaßArbeit kläre individuell mit den Betrieben, welche Art von Sprachförderung für die Beschäftigten sinnvoll und möglich ist und prüfe die Voraussetzungen im Einzelfall.
Margarita Mantler, Human Ressource Managerin im Hotel Van der Valk in Melle, ist dankbar, dass ihre Mitarbeitenden diese Chance von der MaßArbeit bekommen haben: „Wir sind hier multikulturell und wollten bereits vor Jahren selbst einen Deutschkurs für unsere Beschäftigten organisieren. Das war durch die Corona-Pandemie leider nicht möglich. Seit einem Jahr arbeiten bei uns jedoch vermehrt Menschen aus der Ukraine, denen wichtige Sprachkenntnisse fehlen, die für die Arbeit im Hotel vonnöten sind.“
Langjährige Zusammenarbeit Kooperation mit der MaßArbeit
Seit vielen Jahren arbeitet das Hotel Van der Valk eng mit dem Arbeitgeberservice und der Jobvermittlung der MaßArbeit zusammen, die in der Vergangenheit schon mehrfach Arbeitsuchende in das Hotel an der A30 vermittelt hat. So kam auch der Sprachförderkurs auf Initiative von Eugen Pinsker, Außenstellenleiter der MaßArbeit in Melle, zustande. „Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Arbeitgeber wie das Hotel Van der Valk seine Mitarbeitenden so fördert und wir gleich zwei Kurse realisieren konnten. Von diesen Unternehmen brauchen wir noch mehr“, betonte Eugen Pinsker und verwies darauf, wie wichtig eine solche zusätzliche Sprachförderung insgesamt für die Integration der Geflüchteten ist. So könnten erworbene Kenntnisse aus dem Sprachkurs auch im Privatleben genutzt werden.
Unterrichtet werden die Frauen und Männer in zwei Kursen durch die ehrenamtlichen Dozentinnen Hildegard Kief und Lydia Schwindt. Die beiden Ehrenamtlichen sind begeistert von der hohen Motivation der Migrantinnen und Migranten: „Alle Teilnehmenden wissen, wofür sie lernen. Beim Lernen der Vokabeln gehen wir auf die Besonderheiten des jeweiligen Arbeitsplatzes ein und flechten zum Beispiele für die Mitarbeiterinnen im Housekeeping wichtige Begriffe wie Kissen oder Bettbezug ein. Das Erlernte können sie bei der Tätigkeit in den Zimmern sofort anwenden. Die Sprachkenntnisse werden von Woche zu Woche besser.“
Das große Engagement und die Lernbereitschaft der Teilnehmenden sowohl aus der Ukraine als auch aus anderen Herkunftsländern beeindruckt Eugen Pinsker sehr: „Diese Leute kommen zu uns und fragen uns, ob wir ihnen eine Arbeitsstelle vermitteln können. Sie wollen unbedingt arbeiten und selbst - ohne staatliche Unterstützung - für ihren Lebensunterhalt aufkommen. Dafür habe ich höchste Anerkennung.“ Besonders beachtlich sei diese Leistungsbereitschaft vor dem Hintergrund, dass viele nicht wissen, wie und wo sie in Zukunft leben und arbeiten werden: „Diese Menschen bekommen hier eine Chance, die sie brauchen.“
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