Baum am Wegesrand auf der Rinde ein Zeichen: blaues T auf weißem Grund.
Das klassische TERRA.vita-Wanderwege „T.“ des Natur- und Geoparks steht bei diesem Projekt für „Teamwork“: Gemeinsam mit dem Eigentümer, fachkundigen Baumpflegern und den Mitgliedern des lokalen Naturschutzvereins RANA e.V. wurde eine neuer Meiler für den Hirschkäfer gebaut.
Mittwoch, 1. November 2023

Hirschkäfermeiler im FFH-Schutzgebiet "Bäche im Artland" angelegt

Bippen. Im Herbst und Winter ist die Zeit, in der Gehölze gepflegt und geschnitten werden dürfen. Wie lässt sich das dabei anfallende Holz am besten verwenden? Der Natur- und Geopark TERRA.vita gibt mit dem Privateigentümer einer Fläche am Upwiesenweg in Bippen und dem regionalen Naturschutzverein RANA e.V. ein gutes Beispiel: Gemeinsam hat man einen sogenannten Hirschkäfermeiler unweit von hochgewachsenen alten Eichen angelegt.

Das Totholz fiel bei notwendigen Arbeiten zur Verkehrssicherung an. Es wurde fachgerecht geschnitten, sodass die alten Eichen keinen Schaden nahmen, und an einem sonnigen Standort mit Bodenkontakt aufgeschichtet. In den kommenden Jahren wird das Holz von Pilzen zersetzt. Die Larven des Hirschkäfers ernähren sich von solchem morschen Holz. Zwischen drei und acht Jahren Entwicklungszeit benötigen die Larven des Hirschkäfers bis sie als imposante Käfer an den Eichen kletternd gesichtet werden können.

Wer einen Garten hat, kann sich ganz einfach selbst eine kleine wilde Ecke einrichten.
Kristina Behlert, Gebietsmanagerin im Natur- und Geopark TERRA.vita

Im FFH-Schutzgebiet „Bäche im Artland“ in und um Bippen scheint sich der Hirschkäfer, auf Grund der vielen Eichen besonders wohl zu fühlen. Ersatzlebensräume für seine Larven können helfen, auch die Bestände vieler weiterer Tierarten zu fördern, denn die Landschaft ist in vielen Teilen sehr ausgeräumt: es gibt immer weniger kleine, abwechslungsreiche Strukturen. Mit Ersatzstrukturen natürlicher oder historischer Landschaftselemente wird wieder mehr Vielfalt an Rückzugs- und Nahrungsmöglichkeiten geboten, was wiederum die Vielfalt der Tierwelt erhalten und erhöhen kann.

Gebietsmanagerin Kristina Behlert vom Natur- und Geopark TERRA.vita hofft, dass das Projekt auch in kleineren Rahmen Nachahmer findet: „Wer einen Garten hat, kann sich beim nächsten Gehölzschnitt ganz einfach selbst eine kleine wilde Ecke in seinem Garten einrichten – und dabei kann man, wenn man mag, richtig kreativ werden!“ Im Internet gebe es unter den Stichworten Benjeshecke oder Totholzhaufen zahlreiche Anleitungen. Auch das Belassen von Wurzeln und sogenannten Hochstubben kann die Biodiversität steigern.

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