Vier Personen stehen vor den Postern einer Ausstellung und halten historische Karten in den Händen.
Die Ausstellung erzählt Geschichten, die beispielhaft die Anstrengungen und Erlebnisse auf dem Weg „Vom Ihr zum Wir“ zeigen. An der Eröffnung im Kreishaus Osnabrück nahmen teil (von links): Hermann-Josef Bollmann, Manfred Kalmlage (beide KHBB), Kreisrat Matthias Selle sowie Franz Buitmann (Vorsitzender des Kreisheimatbundes).
Montag, 20. November 2023

Neue Ausstellung im Kreishaus „Vom Ihr zum Wir“ zeigt Flucht und Ankunft nach dem Zweiten Weltkrieg

Osnabrück. Das Schicksal von Flüchtlingen und Vertriebenen der Nachkriegszeit steht im Mittelpunkt der Wanderausstellung „Vom IHR zum WIR“, die im Kreishaus Osnabrück bis zum 10. Januar 2024 zu sehen ist.

Der Kreisheimatbund Bersenbrück setzt sich in der Ausstellung intensiv mit den Heimatvertriebenen nach Ende des Zweiten Weltkriegs auseinander, die in Niedersachsen eine neue Bleibe fanden. Die Ausstellung zeigt die historischen Zusammenhänge sowie soziale, wirtschaftliche und kulturelle und religiöse Facetten des Ankommens, des Zusammenlebens und des gemeinsamen Aufbaus im neugegründeten Bundeslandes Niedersachsen. Sie erzählt Geschichten, die beispielhaft die Anstrengungen und Erlebnisse auf dem Weg „Vom Ihr zum Wir“ zeigen. 

Kreisrat Matthias Selle begrüßte die Mitglieder des Kreisheimatbundes Bersenbrück (KHBB) im Kreishaus: „Sie haben sich eingehend mit dem Thema auseinandergesetzt und diese informative Ausstellung um regionale Texte, Bilder und Objekte aus dem Altkreis Bersenbrück ergänzt. Dafür spreche ich Ihnen meinen Dank aus.“

Die Ausstellung entstand in dem vom Museumsverband für Niedersachsen und Bremen e. V. getragenen Projekt „Herkunft.Heimat.Heute“, das sich der nachhaltigen Sicherung der niedersächsischen Heimatsammlungen aus den historisch ostdeutschen Gebieten widmet. Der KHBB hat die Ausstellung um regionale Erkundigungen ergänzt.

Aus dem Projekt entstand die Wanderausstellung „Vom IHR zum WIR“, die das Kulturbüro nun auf Initiative des KHBB ins Kreishaus geholt hat. Zunächst war die Ausstellung im Museum im Kloster in Bersenbrück zu sehen.

Historischer Hintergrund

Die Gründung des Landes Niedersachsen im Jahre 1946 bedeutete den Zusammenschluss von vier zuvor selbständigen Regionen. Dieses stand vor der großen Herausforderung, die Versorgung von etwa zwei Millionen Menschen, die aus den Ost- und Siedlungsgebieten in den Westen geflohen waren oder dorthin vertrieben wurden zu leisten – in Zeiten des Mangels, der West- wie Ostdeutsche gleichermaßen traf.

Der Anfang in dem kriegszerstörten Land war schwer. Die Neubürgerinnen und Neubürger konkurrierten mit den Einheimischen um knappe Ressourcen, wie Wohnraum und Nahrung. Gleichzeitig halfen sie durch ihre Arbeitskraft, das Land aufzubauen. Insbesondere in den Bereichen Wirtschaft und Kultur stellte der Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebene eine Bereicherung für das Land Niedersachsen dar. Religiöse Differenzen trugen schlussendlich zur gelebten Ökumene bei.

Die Ankunft der Flüchtlinge und Vertriebenen lässt sich bis heute an vielen Straßennamen mit ostdeutschem Bezug und den neu entstandenen Flüchtlingssiedlungen ablesen. Gefördert wurde das Projekt durch das Land Niedersachsen (MWK) und das Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa Oldenburg (BKGE). Als Projektpartner beteiligten sich der Landesbeauftrage für Heimatvertriebene, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler sowie 75 Jahre Niedersachsen.

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