Sieben Personen stehen im Halbkreis auf einer Bühne.
Kunstobjekt, Urkunde und Blumenstrauß für Franz Heidemann nahmen Vereinsmitglieder entgegen: Laudator Norbert Wencker, LVO-Geschäftsführerin Susanne Tauss, LVO-Vorstandsmitglieder Hermann Queckenstedt und Matthias Selle, Markus Wiekowski und Wolfgang Konermann vom Verein Stüveschacht und LVO-Vorsitzender Wolfgang Beckermann (v. l.)
Montag, 27. November 2023

LVO-Landschaftstag: Biologische Station Haseniederung und Franz Heidemann ausgezeichnet

Osnabrück. 90 Gäste erlebten beim diesjährigen Landschaftstag des Landschaftsverbandes Osnabrücker Land e. V. (LVO) im Piesberger Gesellschaftshaus in Osnabrück einen informativen und unterhaltsamen Spätnachmittag. Die Vergabe des mit 5.000 Euro dotierten Kulturpreises 2023 an die Biologische Station Haseniederung und der Auszeichnung des LVO an Franz Heidemann bildeten die beiden Höhepunkte der Veranstaltung. 

Nachdem Gunnar Kählke von der Geschäftsführung des Gesellschaftshauses die Gäste begrüßt und den LVO als verlässlichen Partner und Unterstützer bei der Kulturarbeit gewürdigt hatte, wandte sich der Vorsitzende des LVO-Vorstands, Erster Stadtrat Wolfgang Beckermann, an die Gäste. Er dankte für die freundliche Begrüßung im Saal des Gebäudes und verriet gleich zu Beginn, dass der LVO derzeit gemeinsam mit der Universität Vechta ein Projekt zu ebensolchen Sälen bzw. Saalbetrieben plane. 

Nachdem Beckermann sein Mitgefühl für die Opfer der erschütternden Ereignisse in Israel zum Ausdruck gebracht hatte, betonte er, Engagement und Zivilcourage angesichts jeglicher Form von Ausgrenzung seien mehr gefragt denn je. Anschließend wies Beckermann eindringlich darauf hin, dass der LVO und die übrigen niedersächsischen Landschaften und Landschaftsverbände Garanten der Landeskulturförderung seien, weswegen die im Raum stehende Streichung zweier Förderprogramme sowie der bisherigen Mittelerhöhung Signale in die falsche Richtung seien. Der LVO habe dies in seiner derzeitigen Sprecherfunktion aller Landschaften und Landschaftsverbände in Niedersachsen der Politik klar kommuniziert. 

Beckermann berichtete ferner über die Arbeit der LVO-Geschäftsstelle und hob dabei zwei weitere aktuelle Themen des LVO besonders hervor: die niedersachsenweite Imagekampagne „Platt is cool“ und die zukunftsorientierte Ausstattung von Archiven. Letztere müssten grundsätzlich so beraten und ausgestattet werden, dass sie der Nachwelt erhalten blieben. 

Im Anschluss an Beckermanns Grußworte wandte sich Norbert Wencker, Dezernatsleiter im Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems, mit seiner Laudatio für Franz Heidemann als Träger der Auszeichnung des LVO an das Publikum. Heidemann habe sich nicht gescheut, mit seinem neu gegründeten Verein Stüveschacht e. V. für die Restaurierung des Stüveschachtgebäudes in Osnabrück-Pye rund 370.000 Euro an Kosten in Kauf zu nehmen. Wenige Jahre später hätte er nicht nur die Grundsanierung durchfinanziert, sondern auch für weitere 200.000 Euro die Herstellung eines Zugangs, die Installation eines Daches sowie eines Witterungsschutzes realisiert und das Gebäude begehbar und erfahrbar gemacht. 

Wencker fasste zusammen: „Es ist von unschätzbarem Wert, dass engagierte Menschen wie Franz Heidemann und seine Mitstreiter vom Förderverein Stüveschacht die Gesellschaft mit hohem persönlichem Engagement ein Stück weit stärken und voranbringen.“ Der LVO würdigte mit der Auszeichnung das hohe ehrenamtliche Engagement Franz Heidemanns und des Vereins Stüveschacht und Vorstandsvorsitzender Beckermann überreichte ein Kunstobjekt von Jakob Bartnik und eine Urkunde. Heidemann selbst musste leider krankheitsbedingt der Verleihung der Auszeichnung fernbleiben. Als Vertreter bedankten sich die Vorstandsmitglieder Markus Wiekowski als begleitender Architekt und Wolfgang Konermann als Kassenwart im Namen Heidemanns für die Auszeichnung und kündigten gleichzeitig weitere Ideen für das Stüveschachtgebäude an. 

Preisverleihung auf einer Bühne
Sichtlich erfreut nahmen Jürgen Christiansen (3. v. r.) und Rainer Liening-Ewert (2. v. r.) die Auszeichnung aus den Händen des LVO-Vorstandes (Hermann Queckenstedt, Matthias Selle, Wolfgang Beckermann) entgegen. Links im Bild LVO-Geschäftsführerin Susanne Tauss und Laudator Hartmut Escher.

Den Kulturpreis des LVO erhielt die Biologische Station Haseniederung e. V. Hartmut Escher, Geschäftsführer des UNESCO Geoparks TERRA.vita, orientierte sich in seiner 
Laudatio an Zitaten von Anneliese Thesing-Forynski, der Gründerin der Station: „Wer brav ist, ändert nichts!“ Escher umriss kurz die Genese des Vereins, der als Arbeitsgemeinschaft auf dem Biesthof in Rieste mit seinen vielfältigen Aktivitäten wie Wasseruntersuchungen, Kartierung von Obstbaumwiesen und Seminaren zu Vogelkunde, Vollwerternährung oder Biogasanlagen begann.

2002 erfolgte der Umzug nach Alfhausen in ein altes Backhaus am Westufer des Alfsees. Die Weiterentwicklung unter der Leitung von Jürgen Christiansen gipfelt in der Kooperation mit dem UNESCO Geopark TERRA.vita und dem Start als Ökologische Station Osnabrücker Land im Jahr 2024. Escher gratulierte den Vertretern des 
Preisträgers und war sich sicher: „Die Biologische Station Haseniederung ist ein würdiger Träger der heutigen Auszeichnung.“ 

Der LVO würdigt mit der Vergabe seines mit 5.000 Euro dotierten Kunstpreises an die Biologische Station das große Engagement des Vereins für die regionale Umweltbildung und die vielfältige Kulturlandschaft des Osnabrücker Nordlandes. Vereinsvorsitzender Rainer Liening-Ewert und Jürgen Christiansen bedankten sich erfreut für die Preisverleihung und ließen das Publikum ebenfalls an einem Blick zurück zu den Anfängen der Biologischen Station teilhaben. Liening-Ewert verriet, dass er schon als Jugendlicher von Anneliese Thesing-Forynski für den Biesthof interessiert worden sei und seitdem das Interesse an der Arbeit in diesem Bereich nie verloren habe. 

Im anschließenden, von LVO-Geschäftsführerin Susanne Tauss moderierten Talk erfuhr das Publikum weitere interessante Details aus der Arbeit der beiden ausgezeichneten Vereine. Für heitere Entspannung sorgte zwischen den Wortbeiträgen die Band EMMA.LOG, bestehend aus Katrin Orth (Gesang), Max Preis (Kontrabass) und Ralf Siebenand (Piano) und riet dem Publikum zum Beispiel vor dem Gang zum Büfett musikalisch: „Bauch einziehen“.  

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