Eine Personengruppe mit Krippenfiguren in den Händen steht in einem Ausstellungsraum.
Der Künstler Josef Morgret (links) hat in jahrelanger Arbeit eine riesige Papierkrippe geschaffen, die nun im Museum im Kloster zu sehen ist. Figuren daraus präsentieren neben Morgret (von links)  Pfarrer Jan Witte, Manfred Kalmlage (Heimatverein Bersenbrück), Bürgermeister Michael Wernke (Samtgemeinde Bersenbrück), Jürgen Krämer (Krippenverein), Katharina Pfaff (Museum im Kloster/Kulturbüro), Kreisrat Matthias Selle, Franz Buitmann (Heimatverein Bersenbrück) sowie Gerhard Lohmeier (Krippenverein).
Dienstag, 5. Dezember 2023

Krippenausstellung im Museum im Kloster stimmt auf Weihnachten ein

Bersenbrück. Das Museum im Kloster in Bersenbrück zeigt ab sofort eine neue Sonderausstellung mit Weihnachtskrippen aus Papier. Unter dem Titel „Frieden auf Erden!“ werden Tausende Figuren in Szenen rund um die Geburt Jesu präsentiert. Die Ausstellung ist bis zum 4. Februar 2024 zu sehen. Am 16. Dezember 2023 und am 13. Januar 2024 gibt es jeweils um 15 Uhr die Möglichkeit an einer Führung mit Gerhard Lohmeier teilzunehmen. Parallel dazu gibt es ein Bastelangebot für Kinder.

Die Krippen sind Leihgaben des Krippenvereins Osnabrück-Emsland. Dessen ehemaliger Vorsitzender Gerhard Lohmeier führte im Rahmen der feierlichen Eröffnungsfeier in der St. Vincentius-Kirche in das Thema ein. Die meisten gezeigten Krippen sind Werke von Josef Morgret und Alfons Buttgereit. Unterstützt wurde der Krippenverein beim Aufbau durch den Heimatverein Bersenbrück und das Kulturbüro des Landkreises Osnabrück.

Kreisrat Matthias Selle dankte allen ehrenamtlichen Kräften, die sich in dem kreiseigenen Museum für die regionale Kultur und insbesondere für die neue Ausstellung engagieren. Dem titelgebenden Wunsch nach Frieden, der sich in den Krippen widerspiegelt, maß er in seiner Begrüßungsrede besonderen Wert bei. „Die diesjährige Weihnachtszeit wird in ihrem Besinnen und mit ihren Hoffnungen nicht von den Entwicklungen im Krieg in Nahost und den schrecklichen Nachrichten und Bildern zu trennen sein“, sagte Selle.

Die Tradition des Aufstellens von Weihnachtskrippen wurde durch Franz von Assisi vor 800 Jahren begründet, als er die Weihnachtsszene mit lebendigen Tieren nachstellte. Die szenische Nachbildung entwickelte sich zur liebgewonnen Weihnachtstradition, bis Kaiser Joseph II. im Geiste der Aufklärung deren Aufstellung in Kirchen verbieten ließ. Damit verlagerten sich die Krippen in Privathaushalte, wobei Papierkrippen schnell den Ruf der „Krippen des kleinen Mannes“ erhielten, wie Gerhard Lohmeier in seinem Vortrag ausführte.

Michael Wernke, Bürgermeister der Samtgemeinde Bersenbrück, hob in seinem Grußwort die beständige Beschaffenheit von Papier hervor, wenngleich das Material im Krippenbau gegenüber Holz, Keramik, Wachs oder Textilien zunächst deutlich unscheinbarer daherkomme.

Zahlreiche Krippen und Druckbögen sind im Museum ausgestellt, die unterschiedliche Themenschwerpunkte setzen. Ein umfangreiches Begleitheft liegt kostenlos bereit. Darüber hinaus kann in der Ausstellung selbst gebastelt werden: Ein Krippenbogen des Künstlers Walter Mellmann, welcher 1948 durch den Kirchenboten zu sehr großer Verbreitung gefunden hatte, liegt als Kopie zum Ausmalen und Ausschneiden bereit. Außerdem kann das sogenannte „Bersenbrücker Krippchen“ von Meister Francke aus dem frühen 15. Jahrhundert, das im Original in der St. Vincentius-Kirche hängt, als Puzzle gelegt werden.

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