Projekt „#JustBest!“ - jungen Wohnungslosen ein Zuhause geben
Landkreis Osnabrück. Heute bei Verwandten übernachten, morgen die Nacht beim Freund verbringen und wo übermorgen das Bett aufgeschlagen wird, steht noch in den Sternen: Für manche junge Menschen im Landkreis Osnabrück, so genannte „Wohnungshopper“, ist das bittere Realität. Auf dem angespannten Wohnungsmarkt haben sie zudem geringe Chancen, langfristig eine Bleibe zu finden.
„Ohne sichere Unterkunft gibt es für die Betroffenen aber kaum eine soziale oder gar berufliche Perspektive. Daher ist es ganz wichtig, den jungen Menschen in diesen schwierigen Lebenslagen ein Zuhause zu geben. Mit unserem Projekt ,#JustBest!‘ wollen wir sie auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleiten und so frühzeitig Wohnungslosigkeit verhindern“, betont Lars Hellmers, Vorstand der MaßArbeit. Dabei ist die Unterstützung bei der Suche nach einer Wohnung durch das Übergangsmanagement Schule-Beruf der MaßArbeit nur eine wertvolle Hilfe von vielen.
„#JustBest!- Jugend stärken – Brücken in die Eigenständigkeit“ ist ein Projekt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das jetzt von der MaßArbeit umgesetzt wird. Es richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahren, die oftmals keine familiäre oder institutionelle Anbindung haben. Hinzu kommen vielfach geringe oder gar fehlende zwischenmenschliche Beziehungen, Schulden oder ein allgemein schwieriger Umgang mit Geld.
„Wir wollen nicht, dass die jungen Menschen trotz dieser Probleme durch das Raster fallen. Durch das Projekt und die personelle Verstärkung können wir gezielter auf ihre Bedürfnisse eingehen“, erläutert Lars Hellmers. Das Projekt unterstützt Kommunen dabei, lokale Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene zu initiieren, die Hilfe beim Übergang in die Selbstständigkeit benötigen oder die von Wohnungslosigkeit bedroht oder betroffen sind.
Nach den Worten von Janika Günter, die „#JustBest!“ bei der MaßArbeit betreut, ist der Mangel an Wohnraum im Osnabrücker Land eine der Herausforderungen: „Anzumietende Wohnungen liegen im ländlichen Raum vor allem in privaten Händen. Sie sind eher auf Familien ausgerichtet und haben eine entsprechende Größe und Aufteilung. Selten sind diese für Wohngemeinschaften geeignet. Für alleinstehende Personen sind sie oft zu teuer in der Miete und im Unterhalt.“ Hinzu komme die mitunter eingeschränkte Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr auf dem Land: „Berufliche und private Aktivitäten werden so zusätzlich erschwert.“
Berufliche und soziale Perspektiven möchte Janika Günter eröffnen, indem sie auf die Betroffenen zugeht: „Gerade benachteiligte junge Menschen können fast ausschließlich nur durch aufsuchende Arbeit angesprochen und aktiviert werden. Angebote und Maßnahmen, die die Eigenständigkeit fördern und eine selbstbestimmte Lebensführung fördern sind gefragt.“ Das ist zum Beispiel eine niederschwellige Werkstattarbeit mit sozialpädagogischer Begleitung und tagestrukturierender Arbeit, wie sie bei sechs Trägern dezentral im Landkreis Osnabrück durchgeführt wird.
Durch eine stärkere Anbindung an die Werkstatt und die praktischen Angebote, wie gemeinsames Essen, die Möglichkeit zu waschen oder auch nach und nach in den Werkstätten einer Tätigkeit nachzugehen, sollen die jungen Menschen Schritt für Schritt an den Ausbildungsmarkt herangeführt werden. „Bei ,#JustBest!‘ bleiben wir, insbesondere an den Übergängen, an den jungen Menschen dran. Ich freue mich, gemeinsam mit ihnen den Schritt in die Eigenständigkeit zu machen“, verspricht Janika Günter.
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