Niedersachsenpark: Direkte Busanbindung von Bramsche und Quakenbrück läuft aus
Osnabrück/Bersenbrück. Das seit 2019 gemeinsam von der Wirtschaftsförderung des Kreises (WIGOS), dem Landkreis Osnabrück, der Samtgemeinde Bersenbrück und dem Unternehmen adidas finanzierte Projekt zur Erprobung einer Busanbindung des Niedersachsenparks wird zum 30. Juni 2024 aufgrund geringer Nachfrage beendet. Ein vom Unternehmen eigenständig organisierter und finanzierter Werksbus zwischen Osnabrück und dem Niedersachsenpark bleibt bestehen. Außerdem ist geplant, die Anbindung per Rad attraktiver zu gestalten.
Auf der Basis entsprechender, politischer Beschlüsse wurde der Niedersachsenpark seit August 2019 insbesondere zu den Schichtwechselzeiten mit zwei öffentlich mitfinanzierten Buslinien aus Richtung Quakenbrück/Bersenbrück sowie aus Richtung Bramsche angebunden. Mitarbeitende der im Niedersachsenpark gelegenen Unternehmen sollten im Testzeitraum die Möglichkeit haben, ihren Arbeitsplatz mit dem Öffentlichen Personen Nahverkehr (ÖPNV) zu erreichen. Der Kostenanteil dieser kommunalen Kofinanzierung in Höhe von jährlich rund 170.000 Euro wurden von Landkreis, Samtgemeinde Bersenbrück und WIGOS getragen. Der Anteil des Landkreises stammt aus zweckgebundenen ÖPNV-Mitteln. Seitens adidas wurde darüber hinaus einen Werksbus aus Richtung Osnabrück komplett eigenständig organisiert und finanziert.
Deutschlandticket mit geringem Effekt
Trotz Verlängerung des Erprobungszeitraums über die Corona-Phase hinaus blieb die Nutzung des Busangebots auf das mitfinanzierende Unternehmen beschränkt und mit durchschnittlich weniger als 15 Fahrgästen überschaubar. Optimierungsmöglichkeiten wurden geprüft und umgesetzt, zum Beispiel die direkte Ansprache von Mitarbeitenden durch das Unternehmen. Auch die Einführung des Deutschlandtickets führte nicht zu einer signifikanten Steigerung der Fahrgäste. Aus diesem Grund hat das Unternehmen bereits vor längerer Zeit signalisiert, aus der Mitfinanzierung der zwei öffentlichen Buslinien aussteigen zu wollen. Zu einer entsprechenden Bewertung kommen auch die Samtgemeinde Bersenbrück und die WIGOS sowie der Landkreis Osnabrück. „Es ist in naher Zukunft nicht mit einer höheren Auslastung der Buslinie zu rechnen“, erläutert Michael Wernke, Bürgermeister der Samtgemeinde Bersenbrück. Kreisrat und Verkehrsdezernent Winfried Wilkens resümiert: „Zu einer zukunftsfähigen Nahverkehrsplanung gehört es, zu testen, zu optimieren und dann zu entscheiden, was weitergeführt wird und was – vielleicht auch
nur zunächst – nicht.“
Um sicherzugehen, dass die Interessen der im Niedersachsenpark ansässigen Unternehmen und ihrer Beschäftigten auch über das erwähnte Großunternehmen hinaus angemessen berücksichtigt werden, wurde seitens des Niedersachsenparks Mitte Januar zum Gespräch eingeladen. Die anwesenden Unternehmensvertreter teilten mit, dass sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine ausreichende Nachfrage in ihrer Mitarbeiterschaft erkennen, um in die Finanzierung der Buslinie mit einzusteigen.
Um auch in der Zukunft mögliche Änderungen der Nachfrage frühzeitig zu erkennen, wurde vereinbart, hierzu im Austausch zu bleiben. Die Niedersachsenpark GmbH wird daher im Frühjahr 2025 zu einem Folgegespräch einladen.
Potential beim Radverkehr
Der Landkreis Osnabrück führte bis 2023 zusammen mit den umliegenden Kommunen im Niedersachenpark das Modellprojekt „Attraktive Radwege für Berufspendler im ländlichen Raum“ durch. Dabei wurden Maßnahmen zur Verbesserung der Radinfrastruktur im und um den Niedersachsenpark identifiziert. Wie zum Beispiel die bessere Beschilderung von Radwegen und gute Verbindung zu den umliegenden Bahnhöfen. Inzwischen hat die Niedersachsenpark GmbH Fahrrad-Piktogramme auf die Fahrbahn der Erschließungsstraßen als Hinweis auf den Radverkehr im Gewerbegebiet auftragen, sowie Schilder zur Abstandsregelung aufstellen lassen. Im nächsten Schritt wollen die umliegenden Kommunen die Radverbindungen von den Bahnhöfen in Rieste und Neuenkirchen-Vörden in den Niedersachsenpark sicherer gestalten.
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