Landrätin Anna Kebschull besuchte Schomäcker Federnwerk in Melle
Melle. „Dass ein Unternehmen so lange im Familienbesitz und über 143 Jahre am Standort besteht, ist etwas ganz Besonderes. Toll, dass Sie die Nachfolge so gut intern regeln und mit Herz und Verstand organisieren konnten. Es braucht Menschen, die Ideen haben und gemeinsam ins Rad greifen“, sagte Landrätin Anna Kebschull beim Besuch der Schomäcker Federnwerk GmbH in Melle. Gemeinsam mit dem Geschäftsführer der WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land, Peter Vahrenkamp, überzeugte sich die Landrätin von der erfolgreichen Entwicklung des Traditionsunternehmens, das nach dem Wechsel der Geschäftsführung im vergangenen Jahr vor neuen Herausforderungen steht.
Mit einer Kapazität von 18.000 Tonnen pro Jahr verarbeitet der Technologieführer hochwertigen Stahl zu Qualitätsfedern für die Nutzfahrzeugindustrie, die in mehr als 50 Länder exportiert werden. „Auf 43.500 Quadratmeter produzieren wir mehr als 3.000 unterschiedliche Federprodukte“, berichteten Joachim Sommer, Vorsitzender der Geschäftsführung, Hubert Temmen, Geschäftsführer Technik und Klaus Borchelt, Geschäftsführer Vertrieb, den Gästen aus dem Kreishaus.
Im vergangenen Jahr hat Schomäcker mit 210 Mitarbeitenden den Generationenwechsel vollzogen. Neben Horst Schnatmeier von der Inhaberfamilie des Meller Federnwerks hat das Unternehmen mit Joachim Sommer, Luiz Sommer, Hubert Temmen und Klaus Borchelt vier neue Eigentümer. Die neuen Geschäftsführer waren zuvor bereits viele Jahre eng mit dem Unternehmen verbunden. „Wir verspüren eine Aufbruchstimmung, auch bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, betonten die Geschäftsführer, die der Landrätin einen Einblick in die Zukunftsstrategie des Meller Unternehmens gaben. So baut Schomäcker unter anderem seine internationalen Beziehungen aus und intensiviert seine Aktivitäten in Brasilien für den südamerikanischen Markt und in der Türkei.
Wie die Geschäftsführer schilderten, wurde das Entwicklungsteam in den vergangenen Jahren erweitert und das Know-how in der Prozessentwicklung weiter vertieft. Mit Unterstützung der WIGOS seien in den vergangenen Jahren neue innovative Projekte umgesetzt worden. Dass die WIGOS Schomäcker beispielsweise im Rahmen der Innovationsförderung unterstützen konnte, freute WIGOS-Geschäftsführer Peter Vahrenkamp: „Super, dass wir an vielen Stellen mit unseren Kompetenzen behilflich sein konnten. Auch bei künftigen Vorhaben begleiten wir Sie gerne.“
Die Unterstützung reichte von verschiedenen Corona-Förderprogrammen über den Geschäftsmodell-Check und die Impulsberatung Effizienz bis zum ZIM-Projekt zur Entwicklung eines gewichtsreduzierten Parabellenkers. Dieser wird in Nutzfahrzeugen eingesetzt und führt unter anderem zu einem niedrigeren Kraftstoffverbrauch bei den Nutzfahrzeugen – ein wichtiger Faktor im Hinblick auf die Nachhaltigkeit.
Zukünftig bringt Schomäcker seine Kompetenz in der Verarbeitung von warmumgeformtem hochvergütetem Stahl auch im Bereich Bodenbearbeitung in der Agrarindustrie ein. Auf der neu entwickelten vollautomatisierten Fertigungslinie kann eine Vielfalt an Federn effizient, ressourcenschonend und mit verringertem CO2-Fußabdruck produziert werden.
„Die große Herausforderung ist, mit der Produktion am Standort Deutschland bestehen zu bleiben“, sagten die Geschäftsführer und verwiesen auf den stark preisgetriebenen Markt: Um in Konkurrenz zu günstigen Anbietern aus Fernost wettbewerbsfähig zu bleiben, entwickelt das Federnwerk seine Produkte stetig weiter.
„Was wir an Innovation schaffen, wirkt sich auf unsere Produktion, auf die Effizienz und damit auch auf die Herstellkosten aus. Durch die Optimierung der Prozesse und den Einsatz von Robotertechnik sowie künstlicher Intelligenz können wir mit den Marktpreisen mitgehen und uns mit innovativen Produkten und Prozessen vom Wettbewerb abheben. In der Branche innovativer und führend zu sein, ist unser Ziel. Dabei haben wir Jahrzehnte Vorsprung an Erfahrung“, ist die Schomäcker-Geschäftsführung überzeugt.
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