Gruppe von Personen in einem Festsaal
Niedersachsens Europaministerin Wiebke Osigus zwischen Landrätin Anna Kebschull und Melles Bürgermeisterin Jutta Dettmann (Bildmitte). Die Delegation des Landkreis Osnabrück nutze die Gelegenheit, regionale Forderungen in Brüssel zu platzieren und neue Kontakte zu knüpfen
Montag, 4. März 2024

Grünkohlessen in Brüssel: Landkreis Osnabrück als Partnerregion bei Traditionsveranstaltung des Niedersächsischen Ministerpräsidenten

Brüssel. Seit 1991 präsentiert sich Niedersachsen einmal im Jahr in der EU-Hauptstadt Brüssel von seiner leckeren Seite: beim traditionellen Grünkohlessen versammeln sich Spitzenkräfte aus den EU-Institutionen genauso wie die Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden, Unternehmen und der Medien. In diesem Jahr war der Landkreis Osnabrück als Partnerregion ausgewählt worden. Für die Delegation des Kreises gab es somit bei der Veranstaltung in der Landesvertretung die Gelegenheit, regionale Forderungen zu platzieren.

Begrüßt vom Niedersächsischen Wirtschaftsminister Olaf Lies (in Vertretung von Ministerpräsident Weil) und Wiebke Osigus, der Europaministerin von Niedersachsen, empfingen Mitglieder von Kreistag und Verwaltungsspitze des Landkreises Osnabrück, sowie der Sparkassen, des Stahlwerkes Georgsmarienhütte, des Varusschlacht Museums, der Tourismusgesellschaft Osnabrücker Land und der Wirtschaftsförderung WIGOS die etwa 300 Gäste. Untern Ihnen: Michael Clauß, Botschafter der Bundesrepublik bei der Europäischen Union.

Kebschull: „Nur mit dem ländlichen Raum gelingt die Energiewende“
Landrätin Anna Kebschull gab den Anwesenden wichtige regionale Anliegen mit auf den Weg. „Unsere Fläche ist der Bodenschatz der Zukunft. Mit ihr müssen wir gut umgehen und umsichtig wirtschaften. Nur mit dem ländlichen Raum gelingt die Energiewende.“ Dies müsse anerkannt und auch honoriert werden. Denn Windräder, PV-Anlagen aber auch die Übertragungsnetze entstünden eben auf dem Land. „Wenn wir die Menschen mitnehmen wollen bei der notwendigen Transformation unserer Energieversorgung, muss der ländliche Raum, unsere Bürgerinnen und Bürger, dafür etwas – finanziell – zurückbekommen“, so die Forderung der Landrätin.

Besonders wichtig auf dem Weg zur Klimaneutralität in Europa sei auch die Unterstützung von Unternehmen und Industrie, um „insbesondere in der Übergangsphase“ wettbewerbsfähig zu bleiben. Vor Ort waren auch die regionalen Abgeordneten des Europäischen Parlaments, unter Ihnen der frühere Ministerpräsident David McAllister, die über die entsprechenden rechtlichen Regelungen abstimmen werden.   

Locker und satirisch ging es nach dem Essen weiter, als der Kabarettist Dietmar Wischmeyer als „Günther, der Trecker Fahrer“ traditionell seine Sicht auf die politischen Dinge unter viel Applaus erklärte.

Die Delegation des Kreises nutze den Brüssel-Aufenthalt auch für einen Besuch des Europabüros des Deutschen Landkreistages (DLT).  Hier ging es neben wichtigen Forderungen zur Europawahl im Juni – Stichwort Bürokratieabbau – auch um Einblicke in die Arbeit der deutschen Kommunalvertretung bei der EU. 

Einen historischen Bogen spannte der Bad Iburger Hans-Gert Pöttering. Der frühere Präsident des Europäischen Parlaments  begleitete die Gruppe durch das von ihm mit ins Leben gerufene Haus der Europäischen Geschichte. „Das Haus hat die ganze Delegation – mal wieder – beeindruckt“, freute sich Michael Steinkamp (Europa-Büro des Landkreises) und resümiert, dass der Austausch zu einer weiteren Intensivierung der Beziehungen nach Brüssel beigetragen habe.

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