DBU-Naturerbe informiert: Ausbuchtungen an Westerkappelner Straße werden beseitigt
Bramsche. „Wer meint, Müll in der Natur ist in Deutschland kein Thema, der irrt gewaltig“, erklärt Susanne Belting, Fachliche Leiterin im DBU Naturerbe, einer gemeinnützigen Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Auch am Rande der DBU-Naturerbefläche Wersener Heide im Naturschutzgebiet Achmer Sand ist Abfall in der Landschaft ein größer werdendes Ärgernis: Zwei Randstreifen im Eigentum der Stiftungstochter an der Westerkappelner Straße (L77) in Richtung Mittellandkanal am Achmer Sand seien immer wieder betroffen von illegalen Müllablagerungen.
Indem die Untere Naturschutzbehörde (UNB) im Landkreis Osnabrück jetzt Sandhügel aufschütten lässt, werden beide Randstreifen naturschutzfachlich aufgewertet und Abfallentsorgungen dort zukünftig erschwert. Während der Arbeiten am 24. und 25. April wird es zu Straßensperrungen und Verkehrsbehinderungen kommen. Mögliche Restarbeiten werden gegebenenfalls am 29. April durchgeführt.
Über 20 Ladungen Sand werden verbaut – Ampelanlage regelt Verkehr
Auf den illegal als Parkstreifen genutzten Flächen soll Sand aufgeschüttet werden. Am 24. und 25. April werden über 20 Lastwagen das Material anliefern. In der Zeit werde eine Ampelanlage den Verkehr regeln. „Wir modellieren kleine Sanddünen, die sich über die Jahre als offene Sandmagerrasen beziehungsweise Sandheiden begrünen werden“, so Götz Huwald von der UNB im Landkreis Osnabrück. Gerade der offene Sandboden gepaart mit den dahinter liegenden Gehölzen sei ein optimaler Lebensraum beispielsweise für die selten gewordene Zauneidechse.
Im DBU Naturerbe hat Naturschutz Vorrang – Giftstoffe durch illegale Müllkippen belasten Umwelt
Zurzeit stoßen Mitarbeitende des Bundesforstbetriebs Rhein-Weser fast jeden Monat an den beiden Randstreifen der Wersener Heide auf wilde Müllkippen. Der Bauhof der Stadt Bramsche entsorge diese teils mit erheblichem Aufwand. Die größte Gefahr für die Umwelt bei dem Müll gehe von Bauschutt, Batterien, Elektrogeräten und lackiertem Altholz aus. Sie alle enthalten chemische Bestandteile oder Giftstoffe. Asbest, Blei, Öle oder Kühlmittel können vom Regen aufgenommen in den Waldboden und anschließend bis in das Grundwasser eindringen. So bedrohen sie Pflanzen, Tiere und Menschen gleichermaßen.
„Zusätzlich zu dieser Problematik haben sich die Randstreifen als Treffpunkt im Rotlichtmilieu etabliert. Das fördert möglicherweise die falsche Annahme, hier Müll abladen zu können und hat mit Naturschutz auch nichts zu tun“, betont Revierleiter Rainer Schmidt vom Bundesforstbetrieb. Für das DBU Naturerbe als privatrechtlicher Eigentümer sowie für die UNB stehe auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz der Schutz der Natur im Fokus: „Das Naturschutzgebiet Achmer Sand ist ein so genanntes Fauna-Flora-Habitat-Gebiet, kurz FFH-Gebiet, und damit von höchster naturschutzfachlicher Bedeutung. Diese Maßnahme ist enorm wichtig, um die dort vorkommenden – teils seltenen – Arten und Lebensräume dauerhaft zu schützen“, so Huwald.
Wer mehr über dieses Schutzgebiet erfahren möchte, findet dazu hier Informationen.
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