6 Personen im Freien stehend
Ein neues Umweltprojekt soll die Insektenvielfalt an der Hase und ihren Bächen fördern und damit das Ökosystem stärken. An der Auftaktveranstaltung im Kreishaus Osnabrück nahmen teil (von links): Daniel Hering (Universität Duisburg-Essen), Jürgen Christiansen (Biologische Station Haseniederung), Alfred Herberg (Bundesamt für Naturschutz), der Niedersächsische Umweltminister Christian Meyer, Landrätin Anna Kebschull, sowie Niels Gepp (Erster Vorsitzender Haseauenverein) teil.
Mittwoch, 5. Juni 2024

Umweltprojekt an der Hase stärkt die Artenvielfalt im Gewässernetz des Flusses

Osnabrück. Der Verein zur Revitalisierung der Haseauen setzt sich seit 1997 für den Schutz von Gewässern, Auen und Klima ein. Nun ist es ihm gelungen, ein Großprojekt des Bundes in die Region zu holen. Titel: „Hase verbindet – Insektenvielfalt am Fließgewässer fördern“. Vorgestellt wurde es jetzt in einer Auftaktveranstaltung im Kreishaus Osnabrück, an der neben Landrätin Anna Kebschull auch der Niedersächsische Umweltminister Christian Meyer und Alfred Herberg (Bundesamt für Naturschutz) teilnahmen.

„Die Hase und ihre Zuflüsse sind wichtige Lebensadern im Landkreis Osnabrück“, betonte Kebschull in ihrer Begrüßung. Doch zugleich gilt: Das Gewässernetz der Hase ist weit von seinem natürlichen Zustand entfernt und wurde stark durch menschliche Einflüsse verändert. Biologische Vielfalt, Struktur und Dynamik sind dadurch stark eingeschränkt, und die ökologischen Funktionen werden kaum erfüllt. Ein Baustein für mehr Naturnähe ist nun das neue Projekt, für das das Bundesamt für Naturschutz aus dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz rund 2,9 Millionen Euro zur Verfügung stellt. Durch Eigen- und Drittmittel erhöht sich das Gesamtvolumen für das sechsjährige Projekt auf 3.85 Millionen Euro:

„Wir müssen uns grundsätzlich intensiver um unsere Gewässer und Auen kümmern und alles daransetzen, ihren ökologischen Zustand nachhaltig zu verbessern. Wir stehen hier vor großen Herausforderungen, die wir nur gemeinsam bewältigen können – vor allem mit Blick auf den Klimawandel und das Artensterben. Projekte wie ‚Hase- verbindet‘ leisten einen wesentlichen Beitrag, um die Fließgewässerqualität zu verbessern“, sagte Meyer.

Noch in diesem Jahr starten die ersten Vorhaben zur Schaffung von vernetzten, klimaresilienten Fließgewässerlebensräumen im Gewässernetz der Hase. Dabei werden vor allem die Lebensräume für Köcherfliegen und Libellen in den Blick genommen. „Beide sind besonders stark betroffen vom Insektensterben und sind gute Indikatoren für den Zustand der Gewässer- und Auenlebensräume“, erläuterte die Landrätin.

„Das Projekt ‚Hase verbindet‘ kombiniert konkrete Artenschutzmaßnahmen für Insekten mit Maßnahmen, die die Folgen des Klimawandels an Fließgewässern abmildern“, sagte Herberg. So solle zum Beispiel die Struktur- und damit auch die Lebensraumvielfalt in und an der Hase und ihren Nebengewässern erhöht werden. „Mehr Naturnähe und eine hohe Diversität sorgen wiederum für mehr Resilienz von Ökosystemen, verbessern also die Widerstandsfähigkeit gegen äußere Störeinflüsse, wie sie mit der Biodiversitäts- und Klimakrise zunehmen“, führte Herberg weiter aus. Damit unterstütze das Projekt nicht nur das Handlungsfeld ,Naturnaher Wasserhaushalt mit lebendigen Flüssen, Seen und Auen‘ im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz sondern trage gleichzeitig zum Schutz und Erhalt der biologischen Vielfalt bei.

Das Projekt leistet aber noch mehr: Im Einzugsgebiet des Flusses werden sogenannte blaue Klassenzimmer geschaffen, in denen Schulgruppen ökologische Zusammenhänge vermittelt werden. Zudem beteiligen sich Kinder und Jugendliche an kleinen Revitalisierungsarbeiten an der Hase und ihren Zuflüssen.

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