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Das Natur-Netz Niedersachsen führte in diesem Jahr die Mitgliederversammlung im Landkreis Osnabrück durch. Landrätin Anna Kebschull begrüßte die Vorstandsmitglieder (von links): Karsten Behr, Hartmut Schrap und Peter Zanini.
Montag, 10. Juni 2024

Natur-Netz Niedersachsen traf sich im Landkreis Osnabrück

Osnabrück. Jährlich findet das Mitgliedertreffen des Natur-Netzes Niedersachsen (NNN) statt. In diesem Jahr nun hatte die Naturschutzstiftung des Landkreises Osnabrück zu dem Treffen eingeladen. In Melle standen verschiedene Fachvorträge auf der Tagesordnung. Diese zeigten, dass mit Hilfe der Stiftungsarbeit auch im Osnabrücker Land erfolgreiche Umweltprojekte umgesetzt werden konnten.

Den hohen Stellenwert der Einrichtungen betonte Landrätin Anna Kebschull in ihrer Begrüßung: „Viele der anwesenden Stiftungen stellen Fördermittel zum Erhalt der Biodiversität unserer Heimat zur Verfügung. Ohne die Gelder der Stiftungen und die fachliche praktische Mitarbeit vieler Aktiver und Vereine könnten viele Naturschutzprojekte nicht realisiert werden.

Diese Einschätzung wurde durch die Fachvorträge untermauert. Werner Wahmhoff informierte über den Schutz von Ackerwildkräutern. In Zusammenarbeit mit dem HOL (Hauptverband des Osnabrücker Landvolkes) begleitet er ein von der Naturschutzstiftung des Landkreises Osnabrück gefördertes Projekt zur Sicherung seltener Ackerwildkrautarten mit Rote-Liste-Status. Wahmhoff konnten bisher 40 Äcker identifizieren, auf denen mindestens eine Rote-Liste-Art zu finden ist. Von besonderer Bedeutung sind die Kalkstandorte am Kleinen Berg in Bad Laer. Dieser wurde im Rahmen der folgenden Exkursion besichtigt. Weitere Standorte liegen an Südhängen des Teutoburger Waldes, in Astrup und Wallenhorst. Sandige, sehr nährstoffarme Standorte finden sich in Bramsche und Wallenhorst. Eine Mitarbeit der Landwirtschaft sei unverzichtbar, unterstrich Wahmhoff. Ackerwildkräuter könnten auf Dauer nur auf bewirtschafteten Flächen überleben.

Danach berichtete Birgit Lamping von der Ökologischen Station Osnabrücker Land (ÖSOL) über ihre Arbeit im Moorschutz. Als Beispiel nannte sie das Venner Moor. Gerade dort sei in den vergangenen Jahren viel passiert, um die letzten Gebiete zu sichern, zu erhalten und zu renaturieren.

Auf ungewöhnliche Art führte Landrätin Kebschull ein weiteres erfolgreiches Projekt vor. Sie überreichte dem NNN-Vorsitzenden Hartmut Schrap einen Obstbrand der Hüggel Destille aus Georgsmarienhütte – die einen Großteil der verarbeiteten Früchte von einer Streuobstwiese bezieht. Diese Wiese war 2020 mit dem Naturschutzpreis des Landkreises Osnabrück ausgezeichnet worden.

Das Netzwerk ist der Zusammenschluss der niedersächsischen Umweltstiftungen. Alleine im Osnabrücker Land gibt es acht Mitglieder. Ziel des Netzwerkes ist es, den Natur-und Umweltschutz in Niedersachsen zu stärken. Viele Mitglieder sehen hier die Möglichkeit, sich über Naturschutzprojekte in Niedersachsen zu informieren. Auf diesem Wege wollen sie sich über Entwicklungen des Naturschutzes oder des niedersächsischen Weges auf dem Laufenden bleiben. Zudem geht es darum, bei der Änderung gesetzlicher Vorgaben zielgerichtet informiert zu werden.

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