Gruppe von Personen mit einem Getränk in der Hand
Getränke ohne Alkohol genießen: Das taten bei der Abschlussveranstaltung auf dem Dompltz (von links) Diakon Carsten Lehmann, Kreisrat Matthias Selle, Christiane Mollenhauer (Geschäftsführerin Diakonie Osnabrück), Oberbürgermeisterin Katharina Pötter, Ulrike Sensse (Diakonie Osnabrück Stadt und Land), Oliver Voges (Leiter der Polizeiinspektion Osnabrück) und Günter Sandfort (Caritasverband für die Diözese Osnabrück).
Montag, 17. Juni 2024

Warum weniger Alkohol besser ist: Abschlussveranstaltung der Aktionswoche auf den Domplatz

Osnabrück. Bereits zum neunten Mal hat die bundesdeutsche Aktionswoche Alkohol stattgefunden. Partner für die Region sind von Beginn an der Gesundheitsdienst für Landkreis und Stadt Osnabrück und  der AK Sucht der Psychiatrischen Arbeitsgemeinschaft in der Region Osnabrück (PAR)  Diese hatten zum Abschluss der Woche auf den Domplatz in Osnabrück eingeladen. Unter dem Motto „Alkohol? Weniger ist besser!“ präsentierten sich nicht nur zahlreiche Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen, Kliniken und die Polizei. Die verschiedenen Talkrunden machten auch deutlich, wie schwerwiegend die Auswirkungen von Alkoholmissbrauch sind.

Dass auch die besten Planungen über den Haufen geworfen werden können, zeigte sich am Samstag. Aufgrund eines heftigen Gewitters konnten sich zahlreiche Partner der Veranstaltung nicht wie gewünscht präsentieren Mit etwas Improvisationskunst konnten aber dennoch die wesentlichen Programmpunkte stattfinden. Wie geplant begrüßte Oberbürgermeisterin Katharina Pötter – wie Landrätin Anna Kebschull Schirmherrin der Aktionswoche – die zahlreichen Gäste. Pötter unterstrich die große Bedeutung der Prävention – was auch in den von Matthias Witte moderierten Talkrunden deutlich wurde. Dabei sind die Möglichkeiten vieler Akteure aufgrund leerer Kassen ziemlich eingeschränkt. Einen Lösungsansatz bot Günter Sandfort (Caritasverband für die Diözese Osnabrück): „Je Liter Bier einen Cent mehr Steuern – und schon hätten wir bundesweit 88 Millionen Euro mehr im Jahr für Prävention.“ Denn Hilfestellung ist in vielen Bereichen notwendig. Das gilt insbesondere für Kinder, die in suchtbelasteten Familien groß werden. So leben nach jüngsten Schätzungen etwa 2,65 Millionen Kinder und Jugendlichen in Haushalten, in dem mindestens eine erwachsene Person eine alkoholbezogene Störung aufweist. „Kinder von suchtbelasteten Müttern oder Vätern benötigen besondere Aufmerksamkeit – denn Suchterkrankungen werden oft von einer Generation auf die nächste weitergegeben“, erläuterte Ulrike Sensse (Diakone Osnabrück Stadt und Land). Wertvolle Präventionsarbeit leistet in diesem Bereich das Programm „FitKids“.

Alkoholmissbrauch bedeutet aber auch eine starke Belastung für erwachsene Angehörige. In Deutschland sind schätzungsweise acht Millionen Menschen betroffen. Sie fühlen sich oft hilflos und bekommen noch weitere Folgen der Abhängigkeit zu spüren – wozu etwa finanzielle Belastungen, Scham und Schuldgefühle gehören. Den Auftakt der Talkrunden bildete das Thema „Alkohol im Straßenverkehr“. Die Experten machten deutlich, wie sehr die Unfallgefahr schon bei geringem Alkoholgenuss steigt. So verlängert sich bereits bei 0,2 bis 0,3 Promille die Reaktionszeit. Bei 0,5 Promille wird risikobereiter gefahren und ab 0,8 Promille steigt das Unfallrisiko steil an.

In diesem Jahr erfährt die Aktionswoche noch eine Verlängerung. Am Dienstag, 18. Juni, 16 Uhr, wird im Kreishaus Osnabrück eine neue Fotoausstellung von NACOA Deutschland eröffnet. Unter dem Titel „Gesicht zeigen“ dreht sie sich um erwachsene Kinder aus suchtbelasteten Familien. Die Ausstellung ist bis zum 25. Juni während der Öffnungszeiten des Kreishause (montags bis mittwochs 8 bis 16 Uhr, donnerstags 8 bis 17.30 Uhr und freitags 8 bis 13 Uhr) zu sehen.

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