Osnabrück. Rund 225 Kilometer Entfernung liegen zwischen Osnabrück und der rheinland-pfälzischen Kleinstadt Rhens in der Nähe von Koblenz. Trotzdem haben mehr als 450 Jugendliche und Erwachsene aus dem Osnabrücker Landkreis sowie dem polnischen Partner-Kreis Olsztyn diesen langen Weg auf sich genommen, denn die Kreisjugendfeuerwehr hat dort ihr alle zwei Jahre stattfindendes Kreiszeltlager ausgerichtet.

Und das bei bestem Zeltlager-Wetter. Sieben Tage Sonne, sommerliche Temperaturen und praktisch kein Regen – kein Wunder, dass die Stimmung unter den Anwesenden gut war. Aber auch das von der Kreisjugendfeuerwehrleitung um Kreisjugendfeuerwehrwart Christoph Pieper ausgearbeitete Programm trug seinen Teil zur guten Laune bei.

Denn an drei Tagen hatten die in ihre vier Altkreis-Verbände eingeteilten Jugendfeuerwehren im Rotationsprinzip die Chance, an drei unterschiedlichen Aktivitäten teilzunehmen: an einer Stadtrallye mit kniffeligen Quizfragen in Koblenz, an einer Kanutour auf dem Fluss Lahn und an einer Tagesfahrt in den Freizeitpark Phantasialand in Brühl bei Köln. Abends gab es ein Programm auf dem städtischen Zeltplatz mit Public Viewing zur Fußball-Europameisterschaft, einem Kinoabend oder „Wetten, dass ...?“.

Jugendfeuerwehr Wellingholzhausen gewinnt Lagerolympiade

Und auch die Feuerwehr-Aktivitäten kamen nicht zu kurz. 94 Teilnehmer legten die Prüfung zur Jugendflamme Stufe 1 erfolgreich ab und errangen damit die erste persönliche Auszeichnung ihrer Feuerwehr-Laufbahn. 47 Teilnehmer schafften die darauf aufbauende Prüfung, die ihnen die Jugendflamme Stufe 2 einbrachte. Zudem konnten die Anwesenden sich mit dem Bundeswettbewerb der Deutschen Jugendfeuerwehren beschäftigen; die Kreisjugendfeuerwehr Osnabrück strebt die Ausrichtung eines Kreiswettbewerbs an.

Apropos Wettbewerb: Im Wettkampf gegeneinander im Rahmen der Lagerolympiade zeigten die Jugendlichen viel Ehrgeiz, um in vielen kleinen Spielen und Prüfungen am Ende das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Das gelang der Jugendfeuerwehr Wellingholzhausen am besten, sie gewann den prestigeträchtigen Lagerwettbewerb. 

Den Pokal dafür hat die Gruppe aus dem Südkreis am vorletzten Lager-Abend entgegengenommen. Zu diesem sind traditionell Ehrengäste aus der Kreisfeuerwehr und der Kreisverwaltung eingeladen. Vor Ort waren deshalb unter anderem Kreisrat Winfried Wilkens und Kreisbrandmeister Cornelis van de Water. Letztgenannter gibt seinen Posten zwar demnächst weiter, wurde aber vorher von Christoph Pieper noch mit der Floriansmedaille ausgezeichnet, die man für besonderes Engagement innerhalb der Jugendfeuerwehr erhält. Und nicht nur das: Zur Überraschung vieler, besonders der von Pieper, überreichte van de Water dem Kreisjugendfeuerwehrwart die gleiche Auszeichnung.

Größtes Zeltlager seit 2002

Es ist das bereits vierte Mal seit 2002, dass die Kreisjugendfeuerwehr Osnabrück auf dem städtischen Jugendzeltplatz in Rhens ihre Zelte aufgeschlagen hat. Traditionell mit dabei war wie in den vergangenen Jahrzehnten auch eine Gruppe aus dem polnischen Landkreis Olsztyn, wodurch das Zeltlager einen internationalen Charakter erhielt. Überhaupt erst möglich macht diese Kooperation die Förderung des Deutsch-Polnischen Jugendwerks. Aufgrund der noch nicht gestarteten Sommerferien in Frankreich konnte die sonst ebenfalls teilnehmende Gruppe aus Bolbec in diesem Jahr nicht dabei sein.

Trotz allem war es mit mehr als 450 Teilnehmern das bislang größte Kreisjugendfeuerwehr-Zeltlager, was laut Kreisjugendfeuerwehrwart Pieper unter anderem an Neugründungen von Jugendfeuerwehren in den vergangenen zwei Jahren liegt. Pieper betont: „Das war eine schöne Woche in Rhens, die den Jugendlichen und Betreuern sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird.“ Das nächste Kreiszeltlager findet in zwei Jahren in Dorum an der Nordsee statt.