Moorlandschaft
Ein Teil des Venner Moors ist verwaldet, andere Bereiche entwickeln wieder die hochmoortypische Vegetation, wie Drohnenaufnahmen zeigen.
Dienstag, 27. August 2024

Arbeiten zum Schutz des Venner Moores zeigen erste Erfolge

Osnabrück. Gehölze wurden entfernt, auf mehreren Kilometern Entwässerungsgräben verschlossen und Dämme angelegt, die das Regenwasser anstauen: Im Januar 2023 begannen die ersten Arbeiten, um das Venner Moor zu renaturieren. Nun unternahmen Mitglieder des Umweltausschusses des Landkreises Osnabrück eine Exkursion in das Naturschutzgebiet, um sich über die Erfolge zu informieren.

Die Kreisverwaltung hatte zu der Exkursion eingeladen, um die Fortschritte des Moorschutzprojektes vorzustellen. Der Moorschutzbeauftragte des Landkreises Johannes Stoltenberg präsentierte die bisherigen Arbeiten für die Wiedervernässung des Moores. Dazu konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer seltene Pflanzenarten anschauen. Die Tour bot der Gruppe die Möglichkeit, die jüngsten Arbeiten zum Moor- und Klimaschutz vor Ort zu besichtigen und sich über erfolgversprechende Vorhaben auszutauschen.

Person neben Infotafel
Johannes Stoltenberg, Moorschutz-Koordinator beim Landkreis Osnabrück, stellt das Naturschutzgebiet Venner Moor vor und erklärt, wie die Wiedervernässung des Moores möglich gemacht und unterstützt wird.

Stoltenberg unterstrich, dass das Naturschutzgebiet Venner Moor, als Teil des größten zusammenhängenden Moorkomplexes im Landkreis Osnabrück, eine zentrale Rolle im ökologischen Gefüge der Region spielt: „Gemeinsam mit dem NABU Osnabrück und der Ökologischen Station Osnabrücker Land ist es uns in den vergangenen Monaten gelungen, die Wiedervernässung des Venner Moores bedeutend voranzubringen. Auch wenn Moorschutz Zeit benötigt und das Moor sich nur sehr langsam regeneriert, sieht man schon heute die Ergebnisse der umfangreichen Arbeiten und wie wichtig es ist, das Wasser im Moor zu halten.“

Die Arbeiten dienen nicht nur der Biodiversität, sondern auch dem Klimaschutz – und leisten damit einen wesentlichen Beitrag, damit der Landkreis seine Klimaziele erreichen kann. Erste Erfolge wurden auf der Exkursionsroute schnell sichtbar: Die ungewünschten Birken sterben in vielen Bereichen ab, während sich Torfmoose, Sonnentau und Wollgräser nach und nach im Gebiet ausbreiten. Die Gruppe waren sich einig, dass Moorschutz als Bestandteil des Klimaschutzes unabdingbar ist und dabei gewinnbringende Synergien zum Erhalt wertvoller Naturräume liefern kann.

Die Zusammenarbeit ist ein weiteres gutes Beispiel dafür, dass zukunftsfähige Lösungen nur im Dialog aller Akteure entwickelt werden können.
Anna Kebschull, Landrätin Landkreis Osnabrück

Für die Zukunft sind weitere Vorhaben in der Planung. Aktuell arbeiten die Partner an einem erweitertes Pflege- und Entwicklungskonzept, das neben der Untersuchung der Flora und Fauna einen Schwerpunkt auf das Wassermanagement im Gebiet legt. So kann in der Zukunft der Wasserstand in einzelnen Teilgebieten des Venner Moores optimal gesteuert und die Wiedervernässung und das Moorwachstum langfristig gefördert werden. 

Neben der Wiedervernässung des Naturschutzgebietes Venner Moor wurden auch mögliche Zukunftsszenarien für die Landwirtschaft und den Torfabbau im gesamten Gebiet Großes Moor/Campemoor diskutiert. Wie auf Moorböden auch in Zukunft gewirtschaftet und gleichzeitig Klimaschutz betrieben werden kann, ist eine zentrale Fragestellung, mit der sich auch der vom Landkreis Osnabrück mit gegründete Arbeitskreis Moor beschäftigt.

Gemeinsam mit dem Landkreis Vechta und allen relevanten Partnern innerhalb des Gebietes sollen regional und auf Augenhöhe Lösungsmöglichkeiten und Perspektiven zu diesem Thema erarbeitet werden. „Die Zusammenarbeit ist ein weiteres gutes Beispiel dafür, dass zukunftsfähige Lösungen nur im Dialog aller Akteure entwickelt werden können“, sagt Landrätin Anna Kebschull.

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