Osnabrück. Auf den ersten Blick mag es fraglich erscheinen, ob die Beschäftigung mit den eher altertümlich anmutenden Darstellungen von Wappen in unserer digitalen Welt überhaupt noch zeitgemäß ist. Aber bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass wir gerade in der virtuellen Welt immer häufiger Bildern begegnen. So werden Apps und Computerprogramme durch Icons eindeutig und unverwechselbar erkennbar gemacht.

Auch die Produktvermarktung orientiert sich an der Bildsprache. Menschen tragen Tattoos oder Shirts mit Bildmotiven. Wir sehen, wir „führen etwas im Schilde“. Der Ursprung dieser Aussage kommt zwar aus dem Mittelalter, hat aber bis heute eine aktuelle Bedeutung.

Eine kürzlich vom Kulturbüro des Landkreises Osnabrück herausgegebene Wappendokumentation mit dem Titel „Was wir im Schilde führen!“ gibt einen Überblick über die Wappen und Logos des Landkreises Osnabrück und seiner kreisangehörigen Kommunen.

Bei der Vorstellung der neuen Bestandsaufnahme im Kreishaus dankte Kreisrat Matthias Selle stellvertretend für alle Beteiligten Anna Philine Schöpper vom Niedersächsischen Landesarchiv, Abteilung Osnabrück, für deren erarbeitete Zusammenstellung. „Wappen sind auch in der heutigen Zeit hochaktuell. Häufig haben sie einen Bezug zur Geschichte oder zu regionalen Besonderheiten. Viele finden sich auch in unterschiedlichen Formen, z.B. in Vereinswappen wieder“, so Selle.

Burkhard Fromme, Leiter des Kulturbüros, ergänzte: „Zu den Aufgaben des Landkreises gehört auch die Pflege kultureller Bräuche. Die Wappen sind unantastbare historische Dokumente vieler Jahrhunderte. Die Logos, die als Markenzeichen in neuerer Zeit hinzugekommen sind, konnten das Wappen als traditionelles Identitätszeichen nicht ablösen, haben aber viele Gestaltungsgrundsätze vom Wappen übernommen.“ 

Die 57 Seiten umfassende Wappendokumentation „Was wir im Schilde führen!“ ist zu finden unter: landkreis-osnabrueck.de/wappen.