Sanierung des Kreishauses ist stimmiges Gesamtpaket
Osnabrück. Die Osnabrücker Kreisverwaltung sieht in der aktuellen Umsetzung der Sanierung des Kreishauses ein stimmiges Gesamtpaket. Die geplante Sanierung ist nach Einschätzung der Kreisverwaltung die wirtschaftlich beste Variante, bei der auch allen Aspekten wie Eingriffszeitpunkt, Nachhaltigkeit, Bürgerorientierung, Mitarbeiterorientierung, Einsatzbereitschaft als Katastrophenschutzbehörde und Flexibilität Rechnung getragen wird.
Landrätin Anna Kebschull: „Selbstverständlich wurde in einem fundierten sowie fachlich und politisch intensiv begleiteten Variantenvergleich unter acht Optionen auch die nicht favorisierte Neubauvariante umfänglich betrachtet.“ Hier habe die Kreisverwaltung Netto-Baukosten in Höhe von 115,13 Millionen Euro (Wert exklusive Mehrwertsteuer) ermittelt und für die weiteren Berechnungen zu Grunde gelegt. Für einen seriösen Vergleich mit den erwarteten Kosten der Sanierung müssten dann aber noch viele Positionen addiert werden, etwa die Planungs- und die Grundstückskosten sowie mögliche Aufwände einer Auslagerung, die Kosten für das Restnutzungskonzept Kreishaus, die Risikorückstellungen, die Kostenschwankungsbreite und vor allem für die Steigerung der Baukosten bis zur Umsetzung des Neubaus und zuletzt die Mehrwertsteuer.
Die Erste Kreisrätin Bärbel Rosensträter: „Der lange Weg zum entschiedenen Sanierungs- und Modernisierungspaket des Kreishauses hatte immer ein klares Ziel: neben Sicherstellung der Arbeitsfähigkeit die sparsamste und wirtschaftlichste Lösung umzusetzen. Vollständige Variantenvergleiche mit allen relevanten Kostenpositionen sind dafür die notwendige Basis.“ Der sachgerechte Vergleichswert für die nicht favorisierte Neubauvariante in Höhe von 300 Millionen Euro enthalte natürlich keine Luxusbüros, sondern alle auftretenden Nebenkosten und Kostensteigerungen von zwölf Prozent für fünf Jahre. Für diese Vergleichsrechnung Neubau habe die Kreisverwaltung dabei eine kurze Planungszeit bis zur kostenfestlegenden Vergabe der Bauleistung von fünf Jahren angenommen, so Rosensträter.
Der wirtschaftlichste Vorschlag Kreishaussanierung befindet sich gerade in Umsetzung, die Kreisverwaltung aktuell in Leistungsphase 5. Dabei wird mit der Ausführungsplanung der Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen des Kreishauses der Beginn der Arbeiten im Juni 2025 konkret vorbereitet. Die zeitaufwendigen Planungsphasen sind erfolgt, der Antrag auf Baugenehmigung bei der Stadt Osnabrück ist gestellt und die europaweiten Vergaben stehen kurz vor Veröffentlichung.
Sollte zum jetzigen Zeitpunkt erneut über einen Neubau nachgedacht werden, würden folgende zum Teil bereits durchgeführte und bezahlte Schritte erneut notwendig: Würde ein Neubauprojekt politisch entschieden werden, wären alle Planungsschritte für dieses neue Projekt zu wiederholen. Ein erneuter politischer Grundsatzbeschluss müsste vorbereitet werden, sowie die Standortfrage unter Beteiligung der kreisangehörigen Kommunen geklärt werden. Anschließend müsste ein neues Flächen-, Raum- und Funktionskonzept für das Kreishaus der Zukunft erarbeitet werden und eine neue Vergabe der Planungsleistungen im europaweiten Ausschreibungsverfahren wäre durchzuführen.
Aus Sicht der Kreisverwaltung erübrigt sich die Wiederholung der bereits erfolgten Betrachtung. Der Vorschlag des Bauunternehmers Köster enthält weder neue Kostenerkenntnisse noch wirtschaftliche Optimierungspotenziale. Die Baukostenschätzungen erfolgten auf vergleichbarer Grundlage, die mit der anliegenden Tabelle transparent gemacht werden. Die entsprechenden Kostensteigerungen wären bei der durch Köster zu Grunde gelegten Option die gleichen wie in der bereits errechneten und auch politisch abgewogenen Version.
Diese Steigerungen kommen in beiden Fällen zustande durch Interimslösungen, Kostensteigerungen durch Grundstückskosten, Sondernutzungen, die Mehrwertsteuer und vor allem die Kostensteigerungen im Baugewerbe von in den vergangenen drei Jahren um durchschnittlich mehr als zehn Prozent, die aufgrund des erneuten Prozesses und der Zeitverzögerung hinzukämen.
Auch in der Vergangenheit war der Landkreis mit seinen Kostenkalkulationen bislang vorbildlich wie etwa beim Projekt Kreishausanbau, so dass die Kreispolitik zurecht Vertrauen in die von konservativ errechneten Zahlengrundlagen hat. Den jetzigen Sanierungsplänen vorausgegangen ist überdies ein einzigartiger und sehr transparenter Prozess über Jahre, der dazu geeignet war, zu erkennen, dass das Sanierungsprojekt bestens fachlich vorbereitet und kalkuliert ist und damit alles andere als „ein Fass ohne Boden“. Solche Behauptung basiert offensichtlich auf völliger Unkenntnis der konkreten Herausforderungen.
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