Minister Andreas Philippi besuchte Migrationszentrum der MaßArbeit
Osnabrück. „Integration ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Die Integration von Neuzugewanderten gelingt nur, wenn alle Partner und Institutionen abgestimmt zusammenarbeiten. Mit bewährten Netzwerkstrukturen wie im Landkreis Osnabrück sind Kommunen sehr gut aufgestellt, um die großen Herausforderungen bewältigen zu können. Der Landkreis Osnabrück mit dem Migrationszentrum ist ein Vorbild für andere Städte und Landkreise in Niedersachsen.“ Der niedersächsische Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, Andreas Philippi, zeigte sich bei seinem Besuch im Kreishaus beeindruckt von der Arbeit des kommunalen Jobcenters MaßArbeit und des dazugehörigen Migrationszentrums.
In Begleitung von Landrätin Anna Kebschull und MaßArbeit-Vorstand Lars Hellmers machte sich der Minister vor Ort ein Bild davon, wie im Landkreis Osnabrück die Vermittlung von Menschen mit Migrationshintergrund in den Arbeitsmarkt gelingt. „Die enge Verzahnung mit der Wirtschaftsförderung und kurze Wege zu den Unternehmen sind hier sicher ein Erfolgsfaktor. Wir brauchen im Land Initiativen wie diese, die vor Ort im Zusammenspiel mit Politik und Wirtschaft wirken“, so der Minister weiter.
Bereits Ministerpräsident Stephan Weil und der niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Deniz Kurku, lobten bei ihren Besuchen in diesem Jahr die modellhaften Strukturen, die im Landkreis Osnabrück geschaffen wurden. Wesentliche Bausteine für das Integrationsmanagement sind das 2015 eröffnete Migrationszentrum unter dem Dach der MaßArbeit mit der rechtskreisübergreifenden Beratung und einem besonderen Fokus auf eine Arbeitsmarktintegration und die Ausländerbehörde mit ihren vielen Aufgaben im Feld des Ausländerrechts.
„Zuwanderung und Integration gehen wir im Landkreis Osnabrück strukturiert und strategisch an. Vorhandene Potenziale können wir so bestmöglich nutzen. Unser Ziel ist es, die Menschen mit ihren vielfältigen Potenzialen möglichst zügig und unbürokratisch in den Arbeitsmarkt zu vermitteln. Der Job-Turbo ist im Landkreis Osnabrück schon seit vielen Jahren gelebte Praxis“, erläuterte Landrätin Anna Kebschull dem Minister und den anwesenden Bundes- und Landtagsabgeordneten sowie Kreistagsmitgliedern. Bei der Aufgabe seien insbesondere auch die Städte und Gemeinden im Landkreis gefordert. Deshalb unterstütze der Landkreis eine enge Zusammenarbeit mit den Kommunen. „Integration findet schließlich vor Ort statt.“
Die Zusammenarbeit nicht nur mit den Städten und Gemeinden, sondern auch mit vielen Partnern aus dem Integrationsbereich hob auch MaßArbeit-Vorstand Lars Hellmers hervor, der im September die Gelegenheit hatte, Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin die erfolgreiche Integrationsarbeit im Landkreis Osnabrück anhand eines konkreten Beispiels einer Vermittlung einer jungen Syrerin in Ausbildung vorzustellen.
„Eine Vermittlung wie die von Saliha ist kein Einzelfall. Aufgrund der starken Vernetzung können wir Hilfen aus einer Hand realisieren und Hürden abbauen.“ Geebnet werde der Weg in Ausbildung und Beschäftigung erst durch die Vernetzung in der Ausbildungsregion und die Kooperation mit der Wirtschaft: „Wir ziehen mit der Wirtschaftsförderung unter dem gemeinsamen Dach des Geschäftsbereichs Wirtschaft & Arbeit an einem Strang und gehen auch gemeinsam auf die Unternehmen zu, um für eine Beschäftigung von Menschen mit Migrationsgeschichte zu werben und spezielle Bedarfe der Wirtschaft an Arbeits- und Fachkräfte zu ermitteln. Wir sehen immer wieder, wie wichtig die persönliche Begleitung der Menschen, die das Migrationszentrum und das Jobcenter gewährleisten, und der enge Kontakt zu den Unternehmen ist. Denn nur, wenn es für beide passt, wird aus der Arbeitsbeziehung die langfristige Bindung, die wir uns erhoffen.“
Großes Interesse zeigte der Minister auch an den bislang seit Dezember 2023 vier Jobmessen für Neuzugewanderte „#JobsForYou“, die mit Unterstützung des Landes Niedersachsen und der Initiative „Niedersachsen packt an!“ durchgeführt wurden. „Die Nachfrage von Migrantinnen und Migranten, die eine Beschäftigung suchen, ist erfreulicherweise anhaltend groß. Im Schnitt kommen 150 Jobsuchende aus der Ukraine und anderen Ländern zu unseren Messen, die zusammen mit den Städten und Gemeinden dezentral organisiert werden. Auch die Wirtschaft nimmt das Angebot, sich den potenziellen Arbeitskräften vorzustellen, intensiv an. Dass das Konzept fruchtet, wurde schnell deutlich. Es wurden sogar schon auf den Messen Arbeitsverträge angebahnt. Besser und vor allem schneller kann Integration nicht funktionieren“, betonte die Landrätin.
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