
Landrätin und WIGOS besuchten Delkeskamp Verpackungswerke in Nortrup
Nortrup. „Es ist beeindruckend, mit welch großem Engagement und mit wie viel Innovationskraft das Familienunternehmen Delkeskamp seit nunmehr fünf Generationen erfolgreich am Markt ist und den aktuellen Krisen trotzt“, sagte Landrätin Anna Kebschull bei ihrem Besuch der Delkeskamp Verpackungswerke GmbH in Nortrup. Gemeinsam mit Peter Vahrenkamp, Geschäftsführer der WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land, machte sich die Landrätin vor Ort ein Bild von den Aktivitäten des Herstellers von innovativen Verpackungslösungen.
Nach der Schließung der Papierfabrik in Notrup in 2022 konzentriert sich das mittelständische Unternehmen mit rund 650 Mitarbeitenden verstärkt auf die erfolgreichen Geschäftsfelder Wellpappe und Schaumstoff. Zu den über 1.500 Kunden zählen Unternehmen aus der Lebensmittelbranche, aber auch aus der Automobil-, Elektro- und Chemiebranche.
Wachstum und Investitionen für die Zukunft
Das Unternehmen kann auf eine fast 130-jährige Geschichte zurückblicken, wie der geschäftsführende Gesellschafter Nicholas Delkeskamp den Besuchern aus dem Kreishaus erläuterte. 2023 übernahm der Betriebswirt gemeinsam mit Felix Levold die Geschäftsführung des 1896 gegründeten Unternehmens. Inzwischen betreibt die Unternehmensgruppe mehrere Standorte in Deutschland und Europa: Nortrup, Hannover, Nordhausen und Odry in Tschechien. „Wir sind in der Verpackungsentwicklung sehr stark. Damit heben wir uns von den Mitbewerbern deutlich ab“, betonte der Geschäftsführer.
„Auch hinsichtlich der Kundenstruktur und Branchen sind wir breit aufgestellt. Unsere Kunden kommen vornehmlich aus der Region circa 200 Kilometer rund um unsere Standorte.“ In den Jahren 2022 bis 2024 habe das Unternehmen ein Wachstum von fünf Prozent über dem Markttrend verzeichnet. Um weiterhin erfolgreich am Markt agieren zu können, investierte Delkeskamp laufend in die Automatisierung und den Maschinenpark. „Automatisieren und digitalisieren“ ist nach den Worten des Prokuristen Thorsten Weissbeck der richtige Weg, gerade auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels. „Wir investieren, auch wenn die Marktlage aktuell angespannt ist“, so der Prokurist.
Herausforderungen durch gestiegene Energiekosten
Besonders in den vergangenen Jahren standen die Verpackungswerke vor Herausforderungen. „Über zwei Drittel aller Waren in Deutschland werden in Verpackungen aus Wellpappe transportiert. Damit ist Wellpappe ein Indikator der deutschen Wirtschaft“, betonte Nicholas Delkeskamp. Gestiegene Energiekosten und die unsichere Energieversorgung waren 2022 die Gründe dafür, dass die 1960 in Betrieb genommene Papierfabrik in Nortrup geschlossen wurde. Die Papiermaschine wurde veräußert. Ein Großteil der betroffenen Mitarbeitenden konnte jedoch weiterbeschäftigt werden.
Wettbewerb auf dem Wellpappenmarkt
Die Produktionsstätte von Delkeskamp ist nicht die einzige, die in jüngster Vergangenheit vor Problemen stand. „Die Branche ist stark betroffen. Auf dem Wellpappenmarkt ist viel Bewegung, auch dadurch, dass sich Konzerne zusammengeschlossen haben. Der Preisdruck ist daher auch für uns gestiegen. Wir konkurrieren mit den großen Playern“, berichtete Thorsten Weissbeck. Zwar habe Delkeskamp nur wenige Kunden im Onlinehandel. Doch auch dort sei ein Trend hin zur Originalverpackung und zur Verpackung in Tüten erkennbar. „Wir sehen uns gut gewappnet, aber die Verhandlungen und das gesamte Marktumfeld sind für uns anstrengender.“
Nachhaltigkeit und Zukunftsperspektiven
Trotz der angespannten Marktsituation blickt Delkeskamp positiv nach vorne, wie der geschäftsführende Gesellschafter und der Prokurist der Landrätin und dem WIGOS-Geschäftsführer erläuterten. Im Bereich der Energiegewinnung und -nutzung kann sich das Unternehmen vorstellen, neue Wege einzuschlagen. So sei nicht nur Wasserstoff ein Thema für die Verpackungswerke, sondern auch die Elektromobilität. „Bei uns stehen 35 Lkw auf dem Hof, die zu unseren circa 200 Kilometer entfernten Kunden fahren. Vor dem Hintergrund können wir uns in Zukunft vorstellen, unseren Fuhrpark zu elektrifizieren, wenn die Voraussetzungen insgesamt passen.“
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