Gruppe von Frauen mit Plakat
Am Kreishaus Osnabrück haben jetzt Vertreterinnen und Vertreter von Politik, Verwaltung, Polizei, BISS und Frauenberatungsstelle
die Fahne gegen häusliche Gewalt gehisst.
Freitag, 22. November 2024

Region setzt Zeichen gegen häusliche Gewalt

Osnabrück. „Der Widerstand wächst – Nein zu häuslicher Gewalt“: Dies ist das Motto der Aktion zum Antigewalttag 2024 in Landkreis und Stadt Osnabrück. So werden in diesem Jahr Postkarten mit Kressesamentüten verteilt – und mit ihnen Informationen über wichtige Beratungs- und Interventionsstellen. Um das Thema häusliche Gewalt zusätzlich in die Öffentlichkeit zu rücken, haben Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung die passende Fahne am Kreishaus Osnabrück gehisst.

Seit etlichen Jahren finden Aktionen zum Antigewalttag statt – und sind bedauerlicherweise mehr denn je notwendig. So zeigen die Zahlen des Bundeskriminalamtes, dass 2023 mehr als 250.000 Menschen, darunter überwiegend Frauen, von häuslicher Gewalt betroffen waren – ein Plus von 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 

Wie könne es sein, dass die Zahlen sogar noch zunehmen, fragt Franziska Matt, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Osnabrück. Aus ihrer Sicht macht die Entwicklung deutlich, dass die Thematik weiter in die Gesellschaft getragen werden muss. Denn häusliche Gewalt betreffe nicht nur Täter und Opfer, sondern auch die Menschen im Umfeld, allen voran Kinder. 

Umso wichtiger sind Anlaufstellen wie das bundesweite Hilfetelefon, das in diesem Jahr die Aktion „Wir brechen das Schweigen“ gestartet hat. Wer ist allerdings mit „Wir“ gemeint, fragt Matt. Handele es sich dabei um die betroffenen Menschen, in den meisten Fällen Frauen? Seien es die Kinder, die darüber sprächen, was zu Hause passiert, ohne die Hintergründe zu verstehen? Tatsächlich müsse dieses „Wir“ viel weitergehen, betont die Gleichstellungsbeauftragte.

Ein wesentlicher Akteur ist die Rosenstraße 76 in Osnabrück. Hier befindet sich eine Dauerausstellung, die die Dimensionen von häuslicher Gewalt aufzeigt und in Form einer Wohnung – 2021 um ein Pflegezimmer erweitert – darstellt. Die Einrichtung klärt mit ihrer Arbeit auf, wie häusliche Gewalt aussehen kann. „Ein Besuch lohnt sich für alle, denn wir alle können achtsam für unser Umfeld sein und helfen, dass der Widerstand wächst und so das Schweigen gebrochen wird“, sagt Matt. Häusliche Gewalt müsse nicht nur frühzeitig erkannt werden, es müssten auch umfassende Hilfsangebote für die Betroffenen geschaffen oder bekannter gemacht werden, wie etwa in Osnabrück die Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt, kurz BISS. Dies könne dazu beitragen, dass in der gesamten Gesellschaft deutlich gemacht werde, dass häusliche Gewalt nicht toleriert wird.

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