Förderbescheid über 6,6 Millionen Euro für ehemaliges Homann-Areal
Osnabrück. Warmer Regen für Dissen aTW: Nachdem es das niedersächsische Wirtschafts- und Bauministerium bereits im Juli bekannt gegeben hatte, dass Dissen aTW mit dem Entwicklungsvorhaben „Dissen - Westliche Innenstadt“ für das ehemalige Homann-Areal neu in das Städtebauförderungsprogramm aufgenommen wird, ist jetzt der erste Zuwendungsbescheid bei der Stadt eingegangen. Insgesamt wurden 6,6 Mio. Euro aus dem vom Land und Bund getragenen Programm für eine nachhaltige Entwicklung und Erneuerung von Städten und Gemeinden für Dissen aTW bewilligt. Davon sind jetzt 2,1 Mio. Euro freigegeben, die bis 2030 in jährlichen Raten in unterschiedlicher Höhe ausgezahlt werden.
Wie das Ministerium mitteilt, ist das Dissener Vorhaben für die Entwicklung des Homann-Areals mit zwei weiteren Gesamtmaßnahmen neu in das Städtebauförderungsprogramm aufgenommen worden. Insgesamt fließen aus dem Programm 122 Mio. Euro an Städte und Gemeinden in Niedersachsen. Mit den Zuwendungen soll die Bewältigung des wirtschaftlichen und demografischen Wandels in Städten und Gemeinden in Gebieten unterstützt werden, die von erheblichen städtebaulichen Funktionsverlusten oder Strukturveränderungen betroffen sind. Ziel ist es, das Wachstum und die nachhaltige Erneuerung dieser Gebiete zu lebenswerten Quartieren zu befördern.
Bei der Entwicklung eines städtebaulichen Konzepts für das Homann-Areal arbeiten die Stadt Dissen aTW und die Osnabrücker Land-Entwicklungsgesellschaft (oleg) eng zusammen. Die oleg hatte das Gelände 2022 im Auftrag der Stadt gekauft und ist mit der Entwicklung und Vermarktung beauftragt. „Wir freuen uns sehr darüber, dass die ,Westliche Innenstadt‘ in Dissen in das Städtebauförderungsprogramm aufgenommen worden ist“, sagt oleg-Geschäftsführerin Susanne Menke. „Dass dem Antrag der Stadt Dissen weitgehend entsprochen und Mittel in einer solchen Höhe bewilligt worden sind, zeigt den enormen Umfang und die große Bedeutung des Vorhabens für Dissen. Es liegt eine große Chance für die Stadt darin, diese mitten in Dissen gelegenen Flächen in die städtebauliche Entwicklung einbeziehen und neu nutzen zu können.“
Wie sie und Dissens Bürgermeister Eugen Görlitz ankündigten, soll mit den bewilligten Mitteln im nächsten Schritt eine Bedarfsanalyse durchgeführt werden, in der genau ermittelt wird, welche Potentiale und Anforderungen in Dissen aTW bestehen. Neben der erwarteten Bevölkerungsentwicklung, zukünftigen Bedarfen in den Bereichen Soziales, Handel sowie Freizeit und Erholung und weiteren Faktoren wie den bereits vorhandenen Angeboten, sollen dabei auch die zahlreichen Ideen und Vorschläge für die Nachnutzung des Areals von Bürgern, Vereinen und Initiativen aus Dissen einbezogen werden. Diese waren zuvor in mehreren Beteiligungsschritten eingesammelt und dieses Jahr vorgestellt worden.
Die Bedarfsanalyse soll Anfang 2025 durchgeführt werden. Mit ihr sollen die Vorgaben für einen städtebaulichen Wettbewerb für die Neugestaltung des Geländes festgelegt werden. „In dem gesamten Prozess ist es uns wichtig, die Bürgerinnen und Bürger und die Politik mitzunehmen und das Gelände so zu gestalten, dass sich die Menschen in Dissen aTW damit identifizieren können“, betont Bürgermeister Eugen Görlitz.
Wie Susanne Menke erklärt, ist eine gemischte urbane Nutzung geplant, wobei neue Wohnbauflächen ebenso wie eine nicht störende gewerbliche Nutzung, Flächen für Gemeinschaftsbedarf und grüne Wegverbindungen innerhalb des Gebiets vorstellbar sind. Erste städtebaulichen Maßnahmen sollen gleich nächstes Jahr einhergehend mit der Bedarfsanalyse realisiert werden. Weitere Maßnahmen, die bereits im Rahmen des integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) als Grundlage des Förderantrags erarbeitet wurden, sind im Laufe des Förderzeitraums von ca. 10-15 Jahren geplant. Dies sind u.a. eine denkmalgerechte Nutzung des alten Wasserturms, der Erhalt denkmalgeschützter Straßenfassaden, die verbesserte räumliche Anbindung des KUK-SOL-Vereinshauses und der angrenzenden Freiflächen, eine Sanierung und energetische Maßnahmen auch in der angrenzenden Werkssiedlung sowie eine weitere Aufwertung für das Mischgebiet Osnabrücker Str./Am Krümpel. Weiter soll mit dem Erhalt und der Verbindung bestehender Grünflächen, der Entsiegelung von Flächen und der Bodensanierung sowie mit der Beseitigung von städtebaulichen Barrieren begonnen werden. Auch Infrastrukturmaßnahmen wie das Anlegen von neuen Regenrückhaltebecken, der Ausbau von Fuß- und Radwegen werden umgesetzt.
Der Zeitplan sieht vor, dass noch bis Ende Februar 2025 die gebrauchten Lebensmittelmaschinen vom Unternehmen Progressu vermarktet werden. Im März, wenn der Pachtvertrag von Progressu ausgelaufen ist, geht das Areal wieder in die Verantwortung der oleg über. Dann soll, wie Susanne Menke erklärt, gleich ein umfangreiches Sicherungskonzept greifen, mit dem Vandalismus auf dem Gelände verhindert werden soll.
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